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Zypressen richtig schneiden, pflegen und düngen

Inhaltsverzeichnis

 

Wie werden Zypressen richtig gepflanzt?

Zypressen haben ihre Heimat u.a. am Mittelmeer und gelten in Mitteleuropa als bedingt frosthart bzw. schutzbedürftig. Sie sind wirklich nur in Regionen empfehlenswert, in denen es klimatisch mild ist und keine strengen Fröste zu befürchten sind. Sie suchen Sonnenorte, die vor trockenen (Winter-) Winden geschützt sind. Als Standorte eignen sich sonnige Innenhöfe, Süd- oder Westlagen an Mauern. Ein durchlässiger Boden ist verpflichtend, auch im Winter darf er nicht zu viel Feuchtigkeit speichern. Mit Trockenheit kommen Zypressen hingegen gut klar. Kaum eine Rolle spielt die Bodenreaktion. Die Koniferen wachsen sowohl im kalkigen Lehm als auch im sauren Sand. Für optimales Wachstum werden trocknere Mineralböden aus sandigem Lehm mit leichtem Kalkgehalt empfohlen.

Die Pflanzung erfolgt im Frühjahr. Mit diesem Zeitpunkt umgeht man mögliche Frostschäden während eines kalten Winters und gibt den Pflanzen ausreichend Zeit, sich im Boden zu verwurzeln. Feuchte kalte Böden müssen vor der Pflanzung durch Sand oder Kies drainiert werden. Eine Schotterschicht am Grund des Pflanzloches sorgt für einen ungehinderten Wasserabzug. Große Exemplare werden durch das Einschlagen eines Stützpfahles vor Windbruch und Wurzelrissen gesichert.

 

Wie pflegt man Zypressen richtig?

Passt der Standort, sind Zypressen außerordentlich pflegeleicht. Trockenheit überstehen sie gut, jedoch schaden Wassergaben bei längeren Trockenperioden keineswegs. Insbesondere in der Anwachsphase kann häufiger und etwas mehr gegossen werden. Großartige Düngungen benötigen Zypressen nicht. Sie wachsen von Natur aus auf mineralischen Böden, die nicht vor Nährstoffreichtum glänzen. Daher kann man auf das Einarbeiten von Kompost oder anderen Düngern getrost verzichten.

In modernen Gärten oder Innenhöfen machen Zypressen in großen Kübeln optisch Einiges her. Für einen sicheren Stand, sind massive oder breitfüßige Gefäße zu wählen. Am Grund wird eine Drainageschicht mittels Tonscherben oder grobem Kies eingebracht. Als Substrat verwendet man Kübelpflanzenerde oder mischt kräftig Sand bzw. Blähton in die Erde. Im Topf ist die Zypresse vom gewachsenen Boden getrennt und benötigt regelmäßige Wasser- und monatliche Düngergaben. Im Hochsommer wird auf kaliumbetonte Dünger umgestiegen. Sie festigen Holz und Blattgewebe.

Zypressen lassen sich sowohl durch Samen als auch durch Stecklinge vermehren. Da Samen hierzulande nur alle paar Jahre entstehen, ist die Stecklingsvermehrung ertragreicher. 10 bis 12 cm lange Sprossenden werden im Spätsommer geschnitten, Seitentriebe abgerissen und diese schräg an der Basis angeschnitten. Die Stecklinge werden entweder in sandige Vermehrungserde oder in purem Sand bewurzelt. Bei gestauter Luft und etwas über 20°C zeigen sie nach 2 bis 3 Monaten erste Wurzeln. Die jungen Zypressen werden die ersten Jahre frostfrei und kühl überwintert. Mit zunehmendem Stammumfang werden sie widerstandsfähiger und können in den Garten ausgepflanzt werden.

 

Wie schneidet man Zypressen richtig?

Freiwachsende Zypressen brauchen keine besonderen Schnittmaßnahmen. Lediglich erfrorene oder braune Äste und Zweige werden im Frühjahr herausgeschnitten.

Die meisten Schnittmaßnahmen an Zypressen fallen bei Heckenpflanzungen und Formschnitten an. Wie fast alle Gehölzhecken wird die Zypressen-Hecke im Frühjahr leicht konisch, nach unten breiter werdend, geschnitten. Man verhindert hierdurch, dass der untere Bereich durch Lichtmangel verkahlt. Für eine gerade Linienführung spannt man Gartenschnüre zur Orientierung. Als Werkzeug empfiehlt sich je nach Umfang entweder eine Hand- oder eine Motor-Heckenschere. Mit ihnen lassen sich alle weichen Zweige und Triebe einheitlich in Form trimmen. Schnitte bis ins alte Holz werden vermieden. Ältere Zypressen tun sich mitunter sehr schwer, neu auszutreiben und ihre grüne Dichtheit wiederzuerlangen. Deshalb ist die unbedingte Empfehlung, Zypressenhecken regelmäßig zu schneiden.

Regelmäßige Schnittmaßnahmen sind für Formgehölze essentiell. Jährlich werden besondere Wuchsformen, z.B. Bonsai, Kugeln, Kegel oder Figuren, zurechtgeschnitten. Formschnitte sind etwas für geübte Schnittmeister, die nach Augenmaß schneiden. Für Anfänger empfiehlt sich das Verwenden von Schablonen, beispielsweise aus großen Pappkartons. Anfangs verwendet man ein kleineres Hand-Schnittgerät als Werkzeug. Mit Garten- oder Strauchscheren ist die Gefahr eines Verschneidens deutlich geringer als mit einem motorisieren Langschwert. Mehr zum Thema Zypressen schneiden.

 

Sind Zypressen winterhart?

Junge Zypressen brauchen im Winter Schutz. Kalte Ostwinde oder Kahlfröste jenseits -15°C unter null setzen den Pflanzen stark zu. Ihr immergrünes Laub kann unter Frosttrocknis leiden, die an eisigen Tagen durch Sonneneinstrahlung verursacht wird. Schattierung und Schutz geben helle Frostschutzvliese, mit denen die Pflanzen umwickelt werden können. Die Wurzeln lassen sich durch eine aufgeschüttete Laubschicht schützen. Damit das Laub nicht davonfliegt, wird es mit Tannenreisig beschwert.

Noch schutzbedürftiger sind Zypressen im Topf. Sie können ebenfalls im Freiland verbleiben, müssen jedoch dick eingepackt werden. Der Kübel sollte an eine helle, aber beschattete Stelle geräumt werden. Eine Holz- oder Styroporplatte unter dem Pflanzgefäß sorgt für Isolation. Der Topf wird mit mehreren Lagen Sackleinen, Bastmatten oder Luftpolsterfolie eingepackt. Mehr Sicherheit bietet die Überwinterung im ungeheizten Gewächshaus.

Wie kann man Zypressen vor Krankheiten schützen?

Hallimasch und speziell Zypressenkrebs (Seiridium cardiale) setzen Zypressen zu. Der Schadpilz verbreitet sich zunehmend auf der Welt und stellt ein großes Problem dar. Er befällt nicht nur Mittelmeer-Zypressen, sondern auch weitere Koniferen der Zypressenfamilie. Dazu gehören auch Lebensbäume und Scheinzypressen. Noch tritt die Pilzkrankheit nur vereinzelt auf. In den südlichen Heimatgebieten hingegen hat sich der Zypressenkrebs zum ernsten Problem entwickelt. Befallenes Gewebe weist eine kardinalrote Färbung auf. Bekämpfungs- oder Heilungsmöglichkeiten bestehen kaum. Seltener können auch Blattläuse, oftmals unter Glas zum Triebsterben führen.

 

Welche Verwendung haben Zypressen?

In modernen oder mediterran anmutenden Gärten sind Zypressen gut aufgehoben. Die schmalen Kronen wirken grazil in Gruppe oder allein. Ein Blickfang für die Terrasse sind Zypressen im Kübel. Als gute Nachbarn gelten mediterrane Pflanzen, wie Oleander, Lorbeer oder Buchsbaum. In sehr milden Regionen werden Zypressen als Heckenpflanzen verwendet. Auch in der alten Naturmedizin sind Zypressen bekannt. Das ätherische Öl wurde vielfältig bei unterschiedlichen Leiden eingesetzt.

 

Welche Zypressenarten gibt es?

Zunächst muss man die Zypressen von Lebensbäumen (Thuja) und Scheinzypressen (Chamaecyparis) trennen. Sie werden nur all zu oft als Zypressen bezeichnet, obwohl es sich trotz Verwandtschaft um unterschiedliche Gattungen handelt.

Von den unterschiedlichen Zypressen-Arten ist die Mittelmeer-Zypresse (Cupressus sempervirens) mit ihren Kulturformen am häufigsten anzutreffen. Eine sehr schmale Silhouette bildet die Sorte 'Stricta'. Ähnlich schmal, jedoch höher wird die Sorte 'Pyramidalis'. Etwas mehr Winterhärte bietet die Amerikanische Zypresse (Cupressus arizonica) und ihre sehr schmalwüchsige Form 'Fastingiata'.

 

Sind Zypressen giftig?

Zypressen enthalten Giftstoffe. Sie scheinen jedoch nicht so giftig zu sein, dass vor ihnen in den Informationszentren für Vergiftungen gewarnt wird. Sicher ist sicher – unnötiger Kontakt wird vermieden. 

 

Weitere Informationen

In vielen Gärten trifft man auf Koniferen. Sie sind immergrün, bieten einen guten Sichtschutz und gelten als besonders pflegeleicht. Ihrer Verbreitung nach zu urteilen, besitzen Zypressen (Cupressus) und die verwandten Scheinzypressen (Chamaecyparis) eine große Beliebtheit. Sie verbreiten einen Hauch von Urlaub in der Toskana und am Mittelmeer. Dort wächst die Echte Zypresse (Cupressus sempervirens) in der Natur an offenen Lagen, säumen Straßen und sind aus der Ferne kaum zu übersehen.

Circa 24 immergrüne Arten umfasst die Pflanzengattung der Zypressen (Cupressus). Obwohl eine Verwandtschaft besteht, dürfen sie nicht mit den nordamerikanischen Scheinzypressen (Chamaecyparis) und den Lebensbäumen (Thuja) verwechselt werden.

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Zypressen liegt vom östlichen Mittelmeer bis zum Iran. Den Römern ist es zu verdanken, dass sie die immergrünen Gehölze über ihr gesamtes Reich verteilten. Die Koniferen werden den Nadelbäumen zugeordnet. Zwar bilden sie kreuzgegenständige schuppige Blätter anstatt Nadeln aus, aber ansonsten stehen sie den Nadelgehölzen botanisch näher als den Laubgehölzen.

Zypressen entwickeln sich strauch- oder baumförmig. Manche Sorten wachsen schlank wie eine Speerspitze in den Himmel, andere wiederrum breit ausladend bis bogig überhängend. Ihre Wuchshöhe schwankt sortenabhängig vom Zwerg bis zu stattlichen 30 Metern. Zypressen sind einhäusig und bilden getrennt geschlechtliche Zapfen aus. Die weiblichen Zapfen mit einer kugeligen bis Eiform bleiben teilweise über Jahre geschlossen. Erst wenn sie sich beispielsweise durch starke Hitze öffnen und von den männlichen Zapfen befruchtet werden, entstehen zweifach geflügelte Samen.

Bereits seit der Antike befindet sich die Echte Zypresse in Kultur. In Gärten schätzt man ihren schnellen Wuchs und dichten Spross. Er schafft eine wirksame Barriere als Windschutz, auch im Winter. In jungen Jahren hat die Mittelmeer-Zypresse, so eine anderslautende Bezeichnung, ein schnelles Sprosswachstum. Mit zunehmendem Alter lässt ihre Wuchskraft deutlich nach. Viele Zypressenarten stammen aus milden Klimaten. Strenge Winter mit Kahlfrösten können ihnen in Mitteleuropa zusetzen. Es gibt mittlerweile jedoch Kulturformen, die an unser Klima angepasst sind und die hiesigen Winter vertragen. Ihre gute Funktionalität und Anspruchslosigkeit haben sie zu beliebten Friedhofspflanzen werden lassen. Das hat leider dazu geführt, dass ihr der Ruf als Friedhofspflanze vorauseilt und vielerorts im Ansehen als Gartenpflanze verloren hat. Zu Unrecht, denn sie sind ausgezeichnete Heckenpflanzen, bereichern Heide- und Gehölzgärten in Gruppe oder als Solitär überzeugend. 

Zypressen tragen Pilze in sich, die auf andere Pflanzen überspringen können. Sie als Wirtspflanzen für Schadpilze, die im Obstbau gefürchtet sind. In der Nähe von Obstpflanzungen sind Zypressen keine gute Wahl.

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