Hecken richtig schneiden, entfernen und düngen
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Wie werden Hecken richtig gepflanzt?
Das Vorgehen bei Heckenpflanzungen kann sehr unterschiedlich sein. Im Vorfeld informiert man sich, wie die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen lauten. Regelungen bezüglich des Grenzabstandes und der maximalen Wuchshöhe können sich teilweise in den jeweiligen Bundesländern variieren. Ebenso sollte Gewässer- und Naturschutz berücksichtigt werden, denn nicht überall darf eine Hecke gepflanzt werden, z.B. in Schutzräume wie Überflutungsgebieten. Diese Vorabinformation ist wichtig, um späteren Ärger und einen Rückbau im schlimmsten Falle zu vermeiden. Ebenso empfiehlt sich ein Gespräch mit dem Nachbarn und möglicherweise eine gemeinsame schriftliche Vereinbarung.
Es ist sinnvoll, als Pflanztermin die klassischen Pflanzzeiten im Frühjahr und Herbst zu vorzusehen. Immergrüne, beispielsweise Koniferenhecken, werden bevorzugt im Herbst gepflanzt. Die Pflanzung erfolgt nicht zu spät, damit die Gehölze bis zum einsetzenden Dauerfrost noch ausreichend einwurzeln. Wurzelnackte Laubgehölze werden in der Ruhephase vor dem Austrieb im Frühjahr bzw. nach dem Laubfall im Herbst gepflanzt. Containerpflanzen können im Grunde rund ums Jahr gesetzt werden, da die Pflanzen einen Wurzelballen mitbringen.
Bei der Pflanzenauswahl sind die Standortgegebenheiten zu berücksichtigen. Faktoren sind, ob die Hecke später sonnig oder im Schatten liegt, der Boden sandig, normal oder schwer beschaffen und wieviel Platz gegeben ist. Bei geringen Platzverhältnissen ist es sinnvoll, auf schmalwüchsige und schnittverträgliche Heckenpflanzen zurückzugreifen. Zur Orientierung wird eine Pflanzschnur gespannt, die einen geraden Verlauf garantiert. Dabei wird von vorherein ein Abstand zur Grundstücksgrenze berücksichtigt, der die Wuchsbreite der Bepflanzung und zusätzlich Platz bietet, um spätere Pflege- und Schnittmaßnahmen vornehmen zu können.
Entlang der gespannten Richtschnur werden im empfohlenen Abstand Pflanzlöcher oder sogar ein Graben ausgehoben. Letzteres empfiehlt sich bei sandigen oder schweren Böden. Zum Auffüllen wird mit Sand oder Kompost verbessertes Substrat verwendet, wodurch das Wurzelwachstum angeregt wird und die Heckenpflanzen besser anwachsen.
Wurzelnackte Gehölze werden vor dem Einsetzen ausgiebig über mehrere Stunden im Wasserbad getränkt. Die Bündel der Heckenpflanzen werden in ein halbgefülltes Wasserfass gestellt, in dem sie sich vollsaugen können. Gleiches gilt für Ballen- und Containerware, nur lässt man diese solange im Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Beim Einsetzen achtet man darauf, dass sie gerade, in gleichmäßigen Abständen, weder zu hoch noch zu tief eingesetzt werden. Der aufgefüllte Boden wird mit dem vorsichtig angetreten. Es lohnt, eine Gießrinne entlang der Hecke zu ziehen, in der sich das Gießwasser sammelt und an die Wurzeln leitet. Zusätzlich wird zwischen den Heckenpflanzen gemulcht, damit kein Wildwuchs in die Hecke wächst.
Wer in der glücklichen Lage ist, über viel Platz zu verfügen, kann sich für eine freiwachsende Hecken entscheiden. Die Sträucher werden in deutlich größeren Abständen zweireihig versetzt gepflanzt. Nach vorn kommen die kleineren, nach hinten die größeren Sträucher. Durch den stufigen Aufbau gibt es weniger Beschattung und die Pflanzen können durch die großzügigen Abstände einen natürlichen Wuchs bilden. Damit es zwischen den freiwachsenden Heckensträuchern zu keiner Verunkrautung kommt, empfiehlt sich eine Unterpflanzung mit schattenverträglichen Bodendeckern oder das Auftragen von Mulch.
Wie pflegt man Hecken richtig?
Sind Heckenpflanzen einmal angewachsen, benötigen sie kaum noch Pflege. Gewässert wird in Trockenzeiten, insbesondere Immergrüne vor dem winterlichen Dauerfrost. Die Notwendigkeit von Düngungen richtet sich nach der Bodenbeschaffenheit. Gewöhnlich reichen Kompost oder Hornspänen im Frühling aus. Gleichzeitig erneuert man verrotteten Rindenmulch.
Eine der wichtigsten Pflegearbeiten an Formhecken sind die jährlichen Schnittmaßnahmen. Nur durch regelmäßiges Schneiden wirkt eine Hecke gepflegt und bleibt dicht. Ohne Schnitte verkahlen innere und untere Bereiche, die Hecke wird löchrig und verliert ihren Sichtschutz. Die Schnittmaßnahmen unterscheiden sich dahingehend, ob es sich um sommer- oder immergrüne Pflanzen handelt. Im Groben wird zweimal im Jahr geschnitten. Der erste Formschnitt wird im Juni durchgeführt und ein zweites Mal im August nachgeschnitten. Hecken erhalten eine leicht konische Form. Der kegelförmige Querschnitt verhindert ein Beschatten der Heckenbasis. Alle Bereiche erhalten ausreichend Licht. Radikale Rückschnitte, z.B. bei Liguster oder Hainbuchen, sind im Februar vor dem Austrieb möglich.
Wie entfernt man Hecken richtig?
Muss eine Hecke entfernt werden, wird man sicher keinen Neid wecken. Praktischerweise wird die Hecke stark auf Kniehöhe zurückgeschnitten. Anschließend umsticht man die einzelnen Heckensträucher mit einem Rodespaten und hebelt sie nach und nach aus. Die Ballen werden abgeschüttelt, Löcher aufgefüllt und die Oberfläche eingeebnet. Für eine Rasensaat wird dem Boden etwas Zeit zum Setzen gegeben oder man verfestigt den Untergrund mit einer Bodenwalze.
Welche Verwendung haben Hecken?
Hecken haben den grundsätzlichen Zweck, Sichtbarrieren zu bilden und Räume zu trennen. Hecken gelten als lebendige und preiswerte Alternative für Zäune oder Mauern zur Einfriedung von Grundstücken. Innerhalb des Gartens kommen Hecken als gestalterische Elemente zum Einsatz. Sie dienen der Linienführung, erzeugen Gartenräume, Abtrennungen, Durchgänge oder Sichtblenden. Wirkungsvoll zeigen sich kürzere Heckenabschnitte im Hintergrund von Blumenbeeten und Staudenpflanzungen. Sie bilden mit ihrem grünen Blätterkleid eine Art kontrastreiche Leinwand, vor der bunte Blütenfarben bestens zur Geltung kommen.
Welche ungiftigen Hecken gibt es?
Die meisten geläufigen Heckenpflanzen sind für Mensch und Tier in Gärten unbedenklich. Lediglich auf giftige Eiben sollte man verzichten, wenn kleine Kinder oft zu Besuch kommen. Als leicht giftig gelten Lebensbäume und einige andere Koniferen. Jedoch sind sie weniger reizvoll für neugierige Kinderaugen. Ungiftig, aber dennoch mit Gefahrenpotential sind Dornenhecken oder stachelige Heckenpflanzen. Berberitzen, Wildrosen oder Weißdorn hinterlassen bei Unachtsamkeit böse Verletzungen.
Weitere Informationen
Seit Menschengedenken gibt es Umfriedungen zum Schutze vor Eindringlichen und Stürmen. Zu diesen umgrenzenden Barrieren gehören Hecken aus Gehölzen. Diese lebenden Einfriedungen gab es bereits weit vor dem Mittelalter. Oftmals handelte es sich um freiwachsende Strauchhecken. Erst im Mittelalter wurden Heckenpflanzen mit Bedacht gewählt und regelmäßig beschnitten. In klösterlichen Gärten wurden mittels kompakter Hecken Beete thematisch getrennt und rückten immer mehr als gestalterisches Element in den Fokus. Die Formschnitte und -hecken zeichnen die Zeit des Barocks aus, die bis heute in zahlreichen Schlossgärten und Parkanlagen weiterleben. Heute betrachtet man Hecken unter funktionalen als auch gestalterischen Gesichtspunkten. Als Umgrenzung dienen Hecken weiterhin als Sicht- und Wetterschutz. Sie brechen starke Winde, sammeln Staub und CO² aus der Luft, mindern Lärm und verbessern das Kleinklima. Zudem wirkt das Grün nachweislich beruhigend auf das menschliche Empfinden und den Geist.
Im Auge der Landschaftsgärtner dienen die lebenden Trennungen mehr als einem reinen funktional Zweck. Sie schaffen Gartenräume, trennen unterschiedliche Bereiche voneinander, geben Flächen Strukturen und wirken linienführend. Aus ökologischer Sicht sind freiwachsende Hecken mit insektenfreundlichen und fruchtbildenden Gehölzen eine Bereicherung für Ackerränder und Wiesenraine. Sie bieten heimischer Fauna Nahrung und immer knapper werdende Rückzugsorte. Hecken sind ein Lebensraum, der vielfach unterschätzt wird. Vögel finden Nistplätze, Kleintiere im Falllaub Unterschlupf und Vögel in den Früchten eine nützliche Nahrungsquelle.
Hecken sind die lebendigen Alternativen zu Mauern und Zäunen. Sie sind meist kostengünstiger, sehen besser aus und halten neugierige Blicke ab. In Gärten unterscheidet man geschnittene von freiwachsenden Hecken. Bei geschnittenen Hecken handelt es sich um Formhecken, die durch Schnittmaßnahmen in einer gleichmäßigen Form gehalten werden. Je nach Geschmack und Verwendungsart eignen sich sommer- oder immergrüne Gehölze. Laubabwerfende Sträucher wirken lebendig und erzeugen von Frühjahr bis in den Herbst einen guten lockeren Sichtschutz. Immergrüne Hecken bestehen oftmals aus Nadelgehölzen, die durch ihren schmalen Wuchs einen ganzjährig dichten Sichtschutz erzeugen. Durch ihre Einheitlichkeit fehlt ihnen die Lebendigkeit, wodurch sie etwas steril wirken. Freiwachsende Hecken sind für diejenigen etwas, die ungern schneiden und der Natur freien Lauf lassen. Noch lebendiger wirken Blütenhecken, die in unterschiedlichen Zeiträumen Farbe bekennen. Was man an Schnittaufwand bei freiwachsenden Hecken spart, büßt man an Platz ein. Der natürliche Wuchs der Heckenpflanzen ist deutlich ausladender als eine in Form getrimmt Hecke. Die Wahl der Hecke und ihrer Pflanzen hängt vom individuellen Geschmack und dem angestrebten Ziel ab.