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Dill richtig pflanzen, einfrieren und ernten

Inhaltsverzeichnis

 

Wie wird Dill richtig gepflanzt?

Windgeschützte Lagen in voller oder mäßiger Sonne eignen sich als Standort für die Dill-Kultur. Als Boden kommt jeder normale Gartenboden mit hoher Durchlässigkeit, mäßiger Fruchtbarkeit und gleichmäßiger Feuchte in Frage. Dill gedeiht nur an den Orten, die ihm wirklich zusagen. Es kommt regelmäßig vor, dass über mangelnde Erfolge beim Anziehen von Dill geklagt wird. In den meisten Fällen liegt es entweder am verwendeten Saatgut oder an ungeeigneten Standortbedingungen. Im Falle von ungünstigen Standorten ist häufig der Boden zu schwer oder zu nass. Staunässe ist das KO-Urteil für Dill. Bewährt hat sich der Anbau auf einem aufgeschütteten Damm aus durchlässiger Komposterde. Dillwurzeln dringen tief ins Erdreich ein, wodurch die Pfahlwurzel durch die erhöhte Position kaum an stehender Nässe leidet.

Dill eignet sich hervorragend für die Mischkultur. Ideal steht er neben Erdbeeren, Gurken, Kohl oder Salat. Positive Effekte zeigt Dill auf benachbarte Möhren und Pastinaken. Die Mischkultur beschränkt sich keinesfalls auf den Nutzgarten. Dill ist aufgrund seiner hübschen, gelben Blütendolden sehr dekorativ. Zwar ist das Kraut nur einjährig, doch es versamt sich willig. Daher lässt sich Dill als kurzlebige Saisonblume in bunten Blumenbeeten oder Mischpflanzungen einbinden. Nach dem Flor versamt sich die Pflanze und kommt im nächsten Jahr an den Stellen, wo es ihm gefällt.

Dill kann sowohl gesät als auch gepflanzt werden, je nachdem, ob Samen oder Jungpflanzen vorhanden sind. Im Fachhandel sind bis zum Sommer kleine Dill-Jungpflanzen erhältlich. Sie werden frühestens nach den Eisheiligen zu Mitte Mai ins Freiland ausgepflanzt.

Bei der Aussaat kann wiederum zwischen Direktsaat ab April oder Vorkultur ab März gewählt werden. Bei der Vorkultur sät man gleichmäßig in vorbereitete Aussaattöpfe und stellt sie auf die sonnige Fensterbank oder ins Gewächshaus. Mit dem Auspflanzen wartet man die letzte Frostgefahr ab, die für gewöhnlich noch Mitte Mai auftreten kann. Sobald sich die Nachttemperaturen dem zweistelligen Bereich nähern, werden die Samen ins vorbereitete Beet gesät. Dabei darf nicht zu dicht gesät und ein Reihenabstand von 20 bis 30 cm eingehalten werden. Dichte Büschel werden ausgedünnt und gegebenenfalls in der Küche verwendet. Ein Umpflanzen der zu dicht stehenden Pflanzen lohnt nicht, denn beim Ausgraben verletzt man die Pfahlwurzel und der Dill wächst nicht mehr an.

Wenn es im Garten etwas wilder sein darf, beispielsweise in bunten Sommerblumenbeeten, können die Samen breitwürfig ausgebracht werden. Versierte Gärtner säen bis zum Sommer alle zwei bis drei Wochen aus. Diese gestaffelte Aussaat streckt den Erntezeitraum nach hinten und sichert eine ununterbrochene Ernte bis zum Herbst.

Wie wird Dill richtig gepflegt?

Wenn der Standort passt, ist Dill so pflegeleicht wie kaum eine andere Gewürzpflanze. Gewässert wird das aromatische Kraut regelmäßig mit den benachbarten Kulturpflanzen. Ratsam ist regelmäßiges Hacken der Bodenoberfläche, um die Durchlüftung anzuregen und Wildwuchs zu entfernen. Düngungen sind grundsätzlich nicht notwendig. Trotzdem wirkt das Ausbringen von Pflanzenjauchen (Beinwell oder Brennnessel) durch die Belebung von Bodenmikroorganismen wachstumsfördernd.

Schwäche zeigt Dill, wenn er auf der gleichen Fläche zu häufig angebaut wird. Regelmäßige Anbaupausen sind ratsam, um der Ausbreitung von Pilzkrankheiten entgegenzuwirken. Kritisch ist permanente Bodennässe. Sie führt unweigerlich zu Fusarium-Welke und dem Pflanzensterben.

Um seine Vermehrung kümmert sich Dill im Großen und Ganzen selbst. Lässt man einige Fruchtdolden stehen, verteilt der Wind die Samen im Beet. Für eine gezielte Aussaat nimmt man einige Samen ab und bewahrt sie lichtgeschützt und kühl bis zum Folgejahr auf. Eine vegetative Vermehrung durch Teilung oder Stecklinge ist nicht möglich.

 

Welche Verwendung hat Dill?

Dill gehört zu den bedeutendsten Gewürz- und Heilkräutern im Küchengarten. Er ist in Kräuter- oder Gemüsegärten heimisch, schmückt mit seinen dekorativen Dolden gleichermaßen bunte Blumenrabatten oder insektenfreundliche Sommerblumenpflanzungen. Die größte Bedeutung besitzt Dill im Küchengebrauch. Seine feingehackten Blätter werden für Essig und Öl, Fisch, Geflügel, Marinaden, Meeresfrüchte, Soßen und Salat verwendet. Der Klassiker sind Gurkengerichte, in denen Dill keinesfalls fehlen darf. Geschnittene Blüten eignen sich als duftende Schnittblume oder aromatisieren Kräuteröle und Sauerkonserven. Geerntete Samen sind noch aromatischer als die Blätter. Sie werden für verdauungsfördernde Heiltees verwendet.

 

Wie wird Dill geerntet?

Dillspitzen bzw. -blätter können während des gesamten Sommers geerntet werden. Ganze Wedel schneidet man im Frühjahr und Sommer, die frisch oder getrocknet genutzt werden. Sobald die Samen eine gelbbraune Farbe zeigen und sich aus dem Samenstand lösen, werden sie abgeschnitten und in Papiertüten eingesammelt.

 

Wie trocknet man Dill?

Geerntete Blätter und Blüten werden in kleinen Bündeln zusammengebunden und kopfüber an einen luftig-trockenen Ort aufgehangen. Nach 2 bis 3 Wochen ist die Hauptfeuchte entwichen. Schneller, jedoch energieaufwändiger trocknet das Laub im Backofen bei 50° C für eine Stunde.

 

Wie friert man Dill richtig ein?

Geerntete Blätter werden gewaschen, in einer Salatschleuder oder mit Küchentüchern vorsichtig abgetrocknet. Anschließend hackt man die Blätter klein und füllt sie locker in eine Gefrierdose um. Für kleinere Portionen können gehackte Blätter in Eiswürfelformen gefüllt und mit etwas Wasser aufgegossen werden. Anschließend werden die Gefäße in den Gefrierschrank eingelagert.

 

Weitere Informationen

Die sommerliche Gurkenernte wird alljährlich vom Dill mit seinem einzigartigen Aroma begleitet. Kaum ein Gurkengericht kommt ohne das gleichermaßen bekannte wie auch beliebte Gewürz- und Heilkraut aus. Nicht ohne Grund hat Dill den Beinamen Gurkenkraut.

Dill (Anethum graveolens) ist eine einjährige Pflanze, deren ursprüngliche Heimat von Vorderasien bis nach Indien lag. Heute lässt sich das aromatische Kraut förmlich als Kosmopolit bezeichnen, denn man trifft es auf der ganzen Welt an. Einen hohen Stellenwert genießt der Doldenblütler (Apiaceae) in Mitteleuropa. Hier zählt er zu den Gewürzpflanzen, die neben Petersilie und Schnittlauch am häufigsten angebaut werden.

Geschichtlich reichen die Wurzeln der Kulturpflanze ca. 5.000 Jahre zurück. In biblischer Zeit galt Dill als bedeutende Heilpflanze. Verschiedene Indikationen wurden von damaligen Schreibern notiert. Sein Aroma, das gern zwischen Petersilie und Kümmel eingeordnet wird, wurde im Mittelalter zur Geisterabwehr und bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Bis heute wird in der Kräuterkunde Dill für seine entwässernde, infektionslindernde und verdauungsfördernde Wirkung geschätzt.

Dill ist ein einjähriger, vereinzelt zweijähriger Doldenblütler, der mit einer zweiten unbekannten Dill-Art (Anethum theurkauffii) die botanische Gattung Anethum bildet. Von seinem Äußeren erinnert Dill an eine mögliche Zwergform des Fenchels. Aus einer langen Pfahlwurzel entwickelt er einen aufrechten, hohlen Spross von bis zu einem Meter. An ihm sitzen bereifte, fadenförmige Blätter, die 3- bis 4-fach gefiedert und graugrün gefärbt sind. Im Sommer entstehen an den Sprossenden große, flache Dolden aus winzig gelben Blüten. Viele Insekten verstehen die Blüten als Einladung und sorgen unter anderem für die Befruchtung. Im Spätsommer reifen die Blütendolden zu Fruchtständen mit eiförmig abgeflachten Samen heran. Mit einsetzender Reife verstreuen sich die Samen in der Umgebung und sichern die Nachkommenschaft des Dills. Für den Samenträger endet der Vegetationszyklus nach dem Versamen.

Dill ist in der Gartenkultur äußerst beliebt. Man findet das einjährige Kraut in vielen Haus- und Nutzgärten, oftmals in Mischkultur mit anderen Gemüsesorten. In der Küche gilt Dill als unentbehrlich. Sein Aroma würzt Gurken- und Salatgerichte, Fischspeisen, Soßen und Marinaden. Der Tee verspricht dank seiner Inhaltsstoffe seit Jahrhunderten Linderung bei Blähungen und Verdauungsproblemen.

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