Freesien richtig pflanzen und überwintern
Inhaltsverzeichnis
Wie werden Freesien richtig gepflanzt?
Freesien verfügen bei uns über keine ausreichende Frosthärte. Zwar gelten sie als bedingt frosthart und können durchaus milde Winter in Weinbauregionen überstehen, doch sein Glück sollte man nicht zwangsläufig herausfordern. Erfahrene Gärtner verbinden die Kübel- und Gartenkultur geschickt miteinander. Für die Freilandkultur werden die Rhizomknollen nach Mitte Mai ca. 5 bis 10 cm tief an zunächst beschatteter, später sonniger Stelle im Blumenbeet gepflanzt. Vorteilhaft ist eine Mittagsschattierung, denn trotz ihrer afrikanischen Herkunft können Freesien mit praller Hitze schwer umgehen. Zu dunkel darf es jedoch auch nicht sein, denn ohne Licht verlieren sie die Lust zur Blütenbildung. Nach einer Pflanzung ab Mitte Mai ist mit einer Blüte im Sommer zu rechnen. Soll der Flor einige Wochen früher erscheinen, werden die Knollen in Töpfe eingelassen und im unbeheizten Gewächshaus vorkultiviert. Sinnvoll ist es, einen Teil der Knollen vorzutreiben und den anderen Teil für das Auspflanzen im Beet zurückzuhalten. Auf diese Weise streckt man den Blütezeitraum der duftenden Gewächse um einige Wochen.
Der Boden sollte locker, sehr gut wasserdurchlässig und dennoch fruchtbar bzw. nährstoffreich sein. Bei lehmigen oder nassen Böden empfiehlt sich der Schwenk zur Topfkultur, denn ein Übermaß an Feuchtigkeit sorgt für Fäulnis an den Freesien-Knollen. Es spricht auch nichts gegen einen hübschen Keramiktopf mit den zauberhaften Pflanzen. Sandigen Böden wird Kompost und Humus beigemengt. Das erhöht die Fruchtbarkeit, denn durchlässig sind Sandböden ohnehin. Für die Topfkultur wird herkömmliche Pflanzerde mit reichlich Sand versetzt. Das sorgt für Drainage und eine gute Belüftung an den Knollen. Staunässe durch humose Pflanzerde und übermäßiges Wässern führt bald zur Knollenfäulnis.
Den Knollenpflanzen wird ein Abstand von 20 bis 30 cm ausgepflanzt im Beet gewährt. Ihr Blütenschmuck kommt besonders gut zur Geltung, wenn man sie mit Gräsern umpflanzt. Oder andersrum, indem Freesien-Töpfe zwischen Gräser, beispielsweise das grazile Engelhaar (Stipa tenuissima) versenkt werden. Diese Methode hat sich auch bei anderen frühjahrsblühenden Zwiebelpflanzen bewährt.
Wie werden Freesien gepflegt?
Bei der Pflege von Freesien werden sogar Ungeübte vor keinerlei Hürden gestellt. Bei Trockenheit werden sie mit den anderen Pflanzen gewässert. Regelmäßige Aufmerksamkeit erwarten Freesien im Topf. Getrennt vom gewachsenen Boden, sind sie abhängig von künstlichen Wassergaben. Auf Düngungen kann verzichtet werden, insofern Kompost oder Hornspäne bei der Pflanzung eingearbeitet wurden. Die Knollen treiben zuverlässig zur Blüte. Als Schnittblume werden die Blütenstiele im knospigen Zustand an der Basis geschnitten.
Wie überwintert man Freesien richtig?
Auch wenn den geernteten Blüten nichts mehr folgt, bleibt der Spross mit seinen Blättern bis zum Eintritt seiner Ruhephase zurück. Die Ruhephase lässt sich leicht an dem Verbräunen und Absterben der Blätter erkennen. Die Kraft ist zu diesem Zeitpunkt bereits aus dem Spross in die Knolle gewandert, sodass sie ausgegraben und eingelagert werden kann. Nach dem Ausgraben lässt man die Knollen abtrocknen und entfernt grobe Erdpartikel mit einer Bürste. Anschließend werden sie locker nebeneinander in Holzkisten gelegt oder besser in Sand eingeschlagen. An einem kühlen, mäßig luftfeuchten Ort verbringen die Knollen den Winter. Die Schwierigkeit dabei ist, den Spagat zwischen Temperatur und Luftfeuchte zu finden. Ist das Winterquartier zu kühl und feucht, setzt Fäulnis ein. Ist er zu trocken und warm, versteinern die Knollen und werden unbrauchbar.
Die Vermehrung von Freesien ist durch Samen teilweise möglich. Da es sich in der Regel um Hybriden handelt, gelingt es nicht immer und es dürfen auch keine gleichwertigen Nachkommen erwartet werden. Sinnvoller und praktikabler ist die Vermehrung durch Brutknollen. Beim Ausgraben im Spätsommer oder Herbst haben sich an den Mutterknollen Kindel gebildet, die einfach abgenommen werden.
Unter Glas können Schädlinge, wie Spinnmilben oder Blattläuse Probleme machen. Größere Sorgen bereiten Viruskrankheiten, die mit den Mutterpflanzen mitkommen und nicht bekämpfbar sind. Diese Pflanzen sind aus dem Garten zu verbannen und im Biomüll zu entsorgen. Wer es mit Feuchtigkeit zu gut meint, riskiert Pilzinfektionen, wie Knollenfäule und Fusarium-Welke.
Welche Verwendung haben Freesien?
Freesien sind wundervolle Knollenpflanzen, die lange Zeit überwiegend vom professionellen Gartenbau als Schnittblume angebaut wurden. Daran hat sich bis heute nichts geändert, denn Freesien gehören neben Nelken und Rosen zu den bedeutendsten Schnittblumen. Seit einigen Jahrzehnten sind Freesien in der Gartenkultur angekommen. Sie werden vergleichsweise wie Gladiolen gezogen und blühen statt im zeitigen Frühjahr etwas später im Sommer. Mit ihren leuchtenden Blüten bereichern sie lebhaft Blumenrabatten und Sommerpflanzungen. Ihre Blüten lassen sich ebenfalls schneiden, halten ausgesprochen gut in der Vase und bringen ihren unvergleichlichen Duft ins Wohnzimmer.
Sind Freesien giftig?
Über giftige Inhaltsstoffe bei Freesien ist nichts dokumentiert. Auch wenn die Blüten wundervoll duften, sind sie für den Verzehr nicht geeignet.
Wann ist die Blütezeit von Freesien?
Normalerweise blühen Freesien im Gewächshausanbau im späten Winter ab Februar. Garten-Freesien blühen zeitversetzt im Sommer, da sie wie Gladiolen erst nach der letzten Frostgefahr Mitte Mai ins Freiland gepflanzt werden.
Weitere Informationen
Wer einmal ihren Duft gerochen hat, ist Freesien erlegen. Die Gattung der wundervoll duftenden Knollenpflanzen Freesien stammt aus Südafrika. Insgesamt 16 Arten wachsen auf sandigen Böden im Tiefland bis hoch in die felsigen Gebirgs- und Höhenlagen. Botanisch wurde die Gattung Freesia nach dem Kieler Arzt und Botaniker Frees benannt, der im 19. Jahrhundert lebte. Symbolisch steht die Freesie für die Unschuld. Geschätzt werden ihre duftenden Blüten, die in Privatgärten als Sommerblume und im professionellen Gartenbau als wertvolle, unverzichtbare Duft-Schnittblume angebaut werden. Unter Glas erblüht der leuchtende Flor bereits im späten Winter. Die Kultur der reinen Arten spielt seit Jahrzehnten keine bedeutende Rolle mehr. Dafür sind die Züchtungen in den Mittelpunkt gerückt, von denen es mindestens 300 verschiedene geben soll. Sie unterscheiden sich vorrangig in Färbung, Wuchs und Krankheitsresistenzen. Topzüchtungen der Freesien-Hybriden erreichen Wuchshöhen von bis zu einem Meter.
Mit ihrer Erscheinung zeigt die Freesie, dass sie zu den Schwertliliengewächsen (Iridaceae) gehört. Die afrikanischen Blütengewächse bilden längliche Knollen mit einer netzfaserigen Hülle. Aus den Knollen treiben grundständigen Fächer mit schmal schwertförmigen bis lineal-lanzettlichen Blättern. Je nach Art variiert die Länge zwischen 25 bis maximal 60 Zentimeter. Gegen Sommer erscheinen verzweigte Blütentrauben mit leuchtenden Blüten an zwei bis drei gebogenen Stielenden. Die einzelnen Blüten sind im Stand nach oben gerichtet.
Den meisten Blumenliebhabern sind Freesien wohl bekannt. In der Gartenkultur sind sie eher ein liebenswerter Außenseiter. Ihre Kultur erfordert eine geschützte Vorbehandlung in unseren Breiten. Den Aufwand entschädigt eine leuchtende Blütefülle mit einem unvergesslichen Duft. Als Schnittblume hat sie sich seit Jahrzehnten bzw. Jahrhunderten bewährt.