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Usambaraveilchen richtig pflegen, vermehren und gießen

Inhaltsverzeichnis

 

Wie wird das Usambaraveilchen richtig gepflanzt?

Ein ganzjähriges Zimmerklima ist den Usambaraveilchen genehm. Große Schwankungen zwischen wechselnden Licht- und Temperaturverhältnissen bekommen ihnen gar nicht gut. Daher verbringen sie das gesamte Jahr an ihrem gewohnten Platz. Wintergärten oder Gewächshäuser eignen sich nicht, denn sie sind im Winter meist zu kühl und in Sommern zu heiß. Grundsätzlich darf die Temperatur 15°C nicht unterschreiten. Besser ist ein gleichbleibender Temperaturbereich zwischen 18 und 25°C an heller, jedoch nicht vollsonniger Stelle. Um ausreichend zu blühen, benötigen sie mindestens 12 Stunden Tageslicht. Räume mit erhöhter Luftfeuchtigkeit (z.B. Bad oder Küche) eignen sich ausgezeichnet für die Kultur. In der Nähe von Heizkörpern oder bei sehr trockener Raumluft stellt man ein Schälchen mit Wasser in ihre Nähe. Die Verdunstung des Wassers reicht den blühfreudigen Pflänzchen bereits aus. Mit Zugluft darf man sie nicht belästigen. Ebenso finden sie das direkte Besprühen mit Wasser unerträglich und bestrafen das mit Fäulnis an den Blättern.

Zur Kultur gibt man den afrikanischen Pflänzchen keine zu großen Töpfe. Verwendet wird durchlässige Zimmerpflanzenerde. Fühlt sie sich sehr humos an, kann etwas Sand oder Tongranulat eingemischt werden. Usambaraveilchen mögen warme, jedoch keine nassen Füße. Staunässe führt kurzerhand zu Fäulnis an Wurzeln und Sprossbasis. Einmal im Jahr gibt man den wärmeliebenden Zimmerpflanzen frisches Substrat, sowie einen gleich großen bzw. nur wenig größeren Topf. Das Umtopfen erfolgt im Frühling, wenn das neue Wachstum einsetzt und der Topfballen vollständig durchwurzelt ist. Äußere Blätter mit Beschädigungen werden seitwärts herausgerissen und entfernt. Beim Eintopfen werden die Usambaraveilchen nur so tief eingepflanzt, wie sie zuvor im Topf standen. Das Herz der Rosette darf nicht vergraben bzw. zu tief eingesetzt werden. Faulende Sprosse wären die Folge und setzen dem Pflanzenleben ein Ende.

 

Wie wird das Usambaraveilchen gepflegt?

Beständigkeit ist eines der Grundprinzipien von Usambaraveilchen. Sie mögen keine Schwankungen, sowohl in Licht, Temperatur als auch Feuchtigkeit. Man lässt die Oberfläche leicht antrocknen, bevor den Pflanzen neues Wasser gegeben wird. Die Blätter werden dabei nicht benetzt, sondern vorsichtig nur der Boden gewässert. Kurzzeitig kann ein Untersetzter mit Wasser gefüllt werden, damit die Pflanze von unten die Feuchtigkeit zieht. Stehen bleiben darf sie darin aber nicht. Die Wassergaben werden im Winter etwas reduziert, denn die Pflanze schränkt von November bis Februar ihre Blatt- und Blüteneinwicklung ein. Gegossen wird mit kalkfreiem Wasser, das idealerweise Zimmertemperatur aufweist. Von März bis Oktober werden Usambaraveilchen monatlich ein- bis zweimal mit einem Zimmerpflanzendünger versorgt.

Verstaubte Blätter pustet man im Freien ab oder streicht sie mit einem Pinsel sauber. Gegen Abwaschen oder Abduschen verspüren die Pflanzen eine Abneigung. Beschädigte, kranke oder faulende Blätter werden nicht abgeschnitten, sondern mit einem Ruck herausgerissen. Stehenbleibende Stummel führen unweigerlich zur Fäulnis, die ohnehin die größte Gefahr bei der Pflanzenkultur darstellt. Nasse Füße zeigen Welke und eine leichte Gelbfärbung, die leider zu oft als Wassermangel interpretiert wird. Gelbe Blattfärbungen können andererseits auf Verbrennungen durch direkte Sonneneinstrahlung oder mangelnde Luftfeuchtigkeit hindeuten. In ungünstigen Fällen können Läuse, Thripse oder Blattälchen auftreten. Letztere verursachen gelbglasige Blätter. Damit sie nicht auf andere Pflanzen überspringen, sind befallene Usambaraveilchen zu entsorgen.

 

Wie vermehrt man das Usambaraveilchen?

Durch Blattstecklinge lassen sich Usambaraveilchen recht einfach vermehren. Hierzu werden im Frühling Blätter herausgerissen und die Blattstiele auf ca. 3 cm mit einem schrägen Anschnitt eingekürzt. Die Blätter werden bis zum Rand in Vermehrungssubstrat gesteckt und anschließend warm und feucht gehalten. Gute Bewurzlungsergebnisse erreicht man zwischen 24 und 27°C. Nach ca. 1 bis 2 Monaten zeigen sich an der Blattbasis mehrere kleine Blättchen, die sich später zu neuen Pflanzen entwickeln. Wenn die Blätter größer werden sind und Wurzeln entwickeln, vereinzelt man sie in Töpfe.

Welche Verwendung hat das Usambaraveilchen?

Usambaraveilchen sind wundervolle Zimmerpflanzen, die ganzjährig mit ihrem hübschen Flor Wohnräume schmücken. Sie eignen sich für Jedermann, denn ihre Kultur ist weniger schwierig als man annimmt. Das große Sortenspektrum zeigt, dass jeder einen passenden Farbton für sein Zuhause findet.

 

Ist das Usambaraveilchen giftig?

In Usambaraveilchen sind keine giftigen Bestandteile oder Inhaltsstoffe bekannt.

 

Welche Usambaraveilchen Sorten gibt es?

Von Usambaraveilchen soll es über 2.000 Hybriden bzw. Sorten geben. Sie werden unter anderem anhand ihrer Größe unterschieden. Zwergige Sorten werden nur etwa 10 cm hoch, große Hybriden schaffen die 40 Zentimetermarke. Weiterhin gibt es eine große Farbvielfalt in den Blüten. Bis auf gelbe Töne, ist das ganze Spektrum abgedeckt. Von weiß, rosa, rot, blau bis ins tiefe Violett reicht die Palette. Manche Sorten sind einfarbig, andere auffallend umrandet oder haben einen gewellten Blütenrand. Reizvoll und zierend sind alle Usambaraveilchen in ihrer Erscheinung.

 

Weitere Inforationen

Regelrechte Verwandlungskünstler sind Usambaraveilchen (Saintpaulia ionantha). Von einst sensiblen Gewächsen haben sie sich zu blühenden Zimmerpflanzen für Jedermann entwickelt. Trotz trockener Heizungsluft blühen sie willig im gesamten Jahr mehrmals. Usambaraveilchen haben ihre Heimat im Usambaragebirge, das sich in Tansania bzw. im östlichen Afrika erstreckt. Ihren deutschen Namen verdanken sie ihren veilchenähnlichen Blütenständen. Auch ihr botanischer Artname „ionantha“ heißt übersetzt „veilchenblütig“ und nimmt Bezug auf die Ähnlichkeit der hiesigen wilden Veilchen (Viola). Vor etwa 130 Jahren kamen die kleinen Ostafrikaner nach Deutschland und wurden unmittelbar in die gärtnerische Kultur integriert.

Bislang wurden Usambaraveilchen mit ihren ca. 20 Geschwistern als eigene Gattung Saintpaulia geführt. Seit geraumer Zeit werden sie in ersten botanischen Verzeichnissen nicht mehr als eigenständig ausgewiesen, sondern den Drehfrüchten (Streptocarpus) zugeordnet. Damit wird die bisherige Saintpaulia ionantha zu Streptocarpus ionanthus. Unabhängig von der Gattung sind Usambaraveilchen Gesneriengewächse (Gesneriaceae), zu denen beispielsweise Gloxinien gehören. In Kultur befindet sich kaum die Art, sondern fast ausschließlich Hybriden. Mehr als 2.000 Sorten der Usambaraveilchen sind bekannt. Die Kreuzungen sind widerstandsfähiger, etwas größer im Wuchs und farbenreicher als die Wildform. Bis auf gelbe Farbtöne bedienen Usambaraveilchen die komplette Farbpalette. Gelb sucht man im Übrigen bei allen Gesneriengewächsen vergeblich.

Usambaraveilchen sind krautige immergrüne Stauden, die an feuchtwarmen Standorten wachsen. Sie bilden gedrungene Rosetten mit sortenabhängigen Wuchshöhen zwischen zwergigen 10 und hohen 40 Zentimetern. Die langgestielten Blätter sind eilänglich bis rundlich, am Rand gebuchtet und samtig behaart. Unterseits sind die fleischigen Blätter heller als die mittelgrüne Oberseite. Zu unterschiedlichen Zeiten entwickeln sich Blütenstände mit ein- oder farblich umrandeten, teils gefransten Blüten. Sie sind für ihre Liebenswürdigkeit verantwortlich und machen den dekorativen Zierwert aus. Sogar im Winter bezaubern sie mit ihren lebendigen Blütenfarben auf der Fensterbank, insofern sie nur hell genug stehen.

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