Hawaii-Palme richtig pflegen, abschneiden und düngen
Inhaltsverzeichnis
Wie wird die Hawaii-Palme gepflanzt?
Die Hawaii-Palme ist nicht unbedingt für den absoluten Blumen-Neuling zu empfehlen. Wenigstens etwas Grün am Daumen ist kein Fehler. Als Standort wählt man im Sommer einen hellen, aber nicht vollsonnigen Stand am Fenster. Geeignet sind Ost- oder Westfenster bzw. ein heller Platz m Wintergarten. Mehr Licht beansprucht die Vulkan-Palme im Winter. Dann verträgt sie auch vollsonnige Plätze. Gleichmäßige Temperaturen von über 18° C gelten als optimal. Im Winter tolerieren Hawaii-Palmen noch 15° C, aber tiefer sollte das Thermometer nicht fallen. Förderlich ist eine hohe Luftfeuchtigkeit für die Pflanzenentwicklung. Die Standortwahl ist dahingehend wichtig, dass die Pflanze längere Zeit dort verweilt. Bei einem häufigen Umstellen signalisiert die Pflanze ihr Unbehagen durch das Abwerfen ihrer Blätter.
Beim Substrat verwendet man hochwertige Blumen- und Pflanzerde. Bevor man die Vulkanpalme einpflanzt, wird diese Erde noch mit Blähton, Kies oder Sand vermischt. Gefordert wird ein gut durchlässiges Substrat, der einen ungehinderten Wasserabzug ermöglicht. Bleibt Nässe längere Zeit an der Wurzel stehen, setzt Wurzelfäulnis ein und die Hawaii-Palme stirbt ab. Man verwendet ein passendes Keramikgefäß und füllt den Topfgrund mit einer Schicht Tongranulat auf. Sie dient der Entwässerung des Topfes. Die Pflanze wird so tief eingesetzt, wie sie zuvor in der Erde stand. Keinesfalls tiefer, denn die Stammbasis würde zügig wegfaulen. Angegossen wird nur mäßig.
Alle drei Jahre erneuert man den Boden und gibt dem hawaiianischen Gewächs einen größeren Topf. Umgetopft werden Vulkan-Palmen im Frühling vor oder im Herbst nach ihrer Ruhezeit.
Wie pflegt man die Hawaii-Palme richtig?
Die meisten Pflanzen segnen das Zeitliche durch die falsche Pflege des Gärtners. Das Können eines grünen Daumens bezieht sich insbesondere auf das richtige Gießen. Die Hawaii-Palme benötigt mehr Wasser als herkömmliche Sukkulenten, jedoch weniger in ausgewogenem Maße. Man gießt die Pflanze seltener, dafür durchdringend. Nach dem Gießen lässt man die Erde abtrocknen und wässert erst wieder, wenn sich das Substrat trocken anfühlt. Allgemeine Zeitangaben, wie häufig man wässern muss, hängen von Pflanze und Standort ab. Am besten verlässt man sich auf seine Sinne und fühlt mit dem Finger nach der Bodenfeuchtigkeit. In einem Untersetzer darf sich kein Wasser nach dem Gießen sammeln. Man schüttet das abgelaufene Wasser nach einigen Minuten weg. Im Winter werden die Wassergaben leicht reduziert. Durch ihre winterliche Vegetationszeit darf sie jedoch nicht gänzlich trockengehalten werden.
Gedüngt wird im Sommer während der Ruhephase sparsam und während des Winters nur mäßig. Man verwendet Kakteendünger oder einen reichlich verdünnten Blumendünger. Während der Wachstumszeit im Winter gibt man maximal alle 4 Wochen eine Nährstoffgabe mit dem Gießwasser. Überdüngungen führen zu weichem Pflanzengewebe und nachfolgenden Pilzinfektionen. Dazu gehört die Wurzelfäulnis, die bei falscher Wässerung folgt. Als Schädlinge sind Spinnmilben zu nennen, die bei trockener Luft auftreten. Bemerkbar machen sie sich durch silbrige Punkte auf den Blättern, die schon nach kurzer Zeit abgeworfen werden. Jedes Mal, wenn die Blätter abgeworfen werden, wird das Gießen reduziert. Die Pflanze hat weniger oder kein Chlorophyll, um Wasser entsprechend zu verarbeiten.
Wie schneidet man die Hawaii-Palme richtig ab?
Schnittmaßnahmen sind an Hawaii-Palmen weder erforderlich noch förderlich. Schnittstellen schaffen offene Eintrittspforten für Pilze. Verwelkte oder gelbe Blätter werden einfacherweise von Hand entfernt.
Das Vermehren von Hawaii-Palmen gestaltet sich wirklich schwierig. Selbst erfahrene Profis verzweifeln zuweilen an der Pflanzenvervielfältigung. Man kann die exotischen Gewächse nur durch Samen vermehren. Saatgut ist kaum im Handel erhältlich. Man kann sich selbst behelfen und die Blüten per Hand und Wattestäbchen bestäuben. Ob sich wirklich Samen bilden, ist in Zimmerkultur Glückssache. Sollten sich Samen bilden, werden sie bei Reife abgenommen. Man sät sie in ein Vermehrungsgefäß mit durchlässiger Aussaaterde und stellt das Gefäß bei mindestens 22° C auf. Die Samen dürfen nicht austrocknen und nach einigen Wochen zeigen sich kleine Sämlinge. Sobald die Keimblätter vollständig entwickelt sind, werden die Jungpflanzen vereinzelt und in Töpfe gesetzt. Mit viel Glück und Geduld wachsen die neuen Pflanzen zu großen Exemplaren heran.
Welche Verwendung hat die Hawaii-Palme?
Die Hawaii-Palme ist bei uns nur als anspruchsvolle und heikle Zimmerpflanze bekannt. In ihrer Erscheinung ähneln sie Sukkulenten, sind mit ihnen jedoch nicht verwandt. Sie wirken äußerst exotisch und sind eine Herausforderung für erfahrene Zimmergärtner und grüne Daumen.
Ist die Hawaii-Palme giftig?
Über eine Giftigkeit der Hawaii-Palme ist nichts bekannt.
Weitere Informationen
Wenn von Hawaii-Palmen gesprochen wird, hat man Bilder von Südsee, blauen Meeresständen und tropischen Palmen im Kopf. Doch weit gefehlt, bei der Hawaii-Palme handelt es sich um keine Palme, sondern um ein Glockenblumengewächs (Campanulaceae) mit Heimat auf Hawaii. Bei der Hawaii-Palme (Brighamia insignis) handelt es sich um eine Sukkulente, die einen Stamm mit einem Blätterschopf bildet. Man kennt sie auch unter den Namen Vulkan-Palme. Diese Bezeichnung kommt nicht von ungefähr, da sich ihre Lebensräume meeresnahe Felsspalten und Klippen auf dem vulkanischen Hawaii sind. In ihrer Heimat sind sie durch das Aussterben eines Bestäuberinsektes mittlerweile stark bedroht, obwohl sie gärtnerisch überaus beliebte Zimmerpflanzen sind.
Die Hawaii-Palme ist ein Exot unter Zimmergärtner. Sie ist recht selten und man findet sie nur vereinzelt in Kultur. Nicht ganz unschuldig sind ihre Anforderungen an den Standort und den grünen Daumen des Gärtners. Immer wenn ihr etwas nicht passt, lässt sie einfach ihre Blätter fallen. Ausgewachsen erreicht sie eine Höhe von maximal einem Meter. In der Natur wird sie mit teils drei Metern und mehr deutlich größer. Die Pflanze bildet einen weichfleischigen Stamm, der von einer hellen bräunlich-grauen Rinde umgeben ist. Die Hawaii-Palme ist keine klassische Sukkulente. Ihre Blätter sind weder fleischig noch dick. Sie sind wie ein Schopf rosettenförmig am Stammende angeordnet und haben eine frischgrüne Blattfarbe. Die Form ist oval bis spatelförmig und ganzrandig. Ein auffälliges Merkmal ist, dass sie im Gegensatz zu vielen anderen Tropengewächsen im Sommer zuweilen eine Ruhepause einlegt. Sie wirft ihr Laub nahezu vollständig ab, um später im Herbst zu neuem Leben zu erwachen. Diese Eigenart trifft jedoch nicht in jedem Fall zu. Manche Zimmergärtner kennen Hawaii-Palmen als ganzjährig grüne Pflanze. In der lichtarmen Jahreszeit hat die Hawaii-Palme ihre Hochphase und präsentiert ihren Flor. Die hellgeben Blüten haben 5 Kronblätter und sitzen einzeln an aufrechten Blütenstielen.
Vulkan- oder Hawaii-Palmen sind außergewöhnliche Zimmerpflanzen für Blumenliebhaber exotischer Gewächse. Man findet sie bislang nur vereinzelt, aber mit etwas Geschick und einem grünen Daumen holt man sich das Südsee-Flair ins eigene Wohnzimmer.