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Kugelakazie richtig pflanzen, pflegen, düngen und schneiden

Inhaltsverzeichnis:

 

Wie wird die Kugelakazie richtig gepflanzt?

Vor der Pflanzung einer Kugelakazie sind Gedanken sinnvoll, wie der Baum in die Gestaltung eingebunden werden soll? Durch seine Kompaktheit und seinen fast symmetrischen Wuchs wäre ein Platz ideal, an dem das Gehölz gut zur Geltung kommt. Als Raumbildner lässt er sich geschickt einbinden und wirkt insbesondere in Einzelstellung. Auf diese Weise kommt der Kontrast zwischen hellgrünem filigranen Laub und der dunklen durchfurchten Rinde stark zur Geltung. 

 

Standorte an denen sich die Kugelakazie besonders wohl fühlt 

Kugelrobinien mögen sonnige Plätze, nehmen aber auch mit halbschattigen Lagen vorlieb. Die Baumkrone bildet vergleichsweise dünne Äste, die bei starken Winden an exponierten Standorten brechen können. Beim Boden gibt sich die Kugelakazie überaus tolerant. Jeder durchlässige Boden ist zulässig. Nur auf verdichteten, nassen und schweren Lehm- und Tonböden tut sich der Kleinbaum schwer. Hier nutzt es nichts, an der Bodenverbesserung ist kein Vorbeikommen. Sand oder Kies sorgen für die notwendige Drainage und Durchlässigkeit. Fast sinnvoller ist bei diesen Extremböden die Kultur im Kübel. Durch ihren kompakten Wuchs eignen sie sich hervorragend als Dauerbepflanzung für große Gefäße.

Kugelakazien erwirbt man entweder im Container oder als Ballenware im Frühjahr oder Herbst. Ballenware wird zeitgleich eingepflanzt. Containerpflanzen sind unabhängig von speziellen Pflanzzeiten und können rund ums Jahr gepflanzt werden, mit Ausnahme von Frost und großer Hitze. Bei einer Pflanzung im Garten wird ein Pflanzloch ausgehoben, das der doppelten Größe des Ballens entspricht. Der Grund des Pflanzloches wird gelockert und mit einer Kanne Wasser eingeschlämmt. Ballentücher oder Gitternetze werden vorsichtig entfernt und der Baum eingesetzt. Die Pflanztiefe entspricht der Ballenhöhe. Zu tiefes Einsetzen führt zu Fäulnis an der Stammbasis.
Sinnvoll ist es, Stützpfähle zu bedenken. Solange die Kugelakazie noch nicht angewachsen mit den Wurzeln im Erdreich fest verankert ist, bietet die kugelige Krone eine große Windangriffsfläche. Wird die Robinie beim Anwachsen umgeweht, werden alle neu gebildeten Wurzeln abgerissen.

Zum Auffüllen wird entweder der Erdaushub oder ein Gemisch aus dem Aushub und Kompost verwendet. Der Kompost bringt zum Start zusätzliche Nährstoffe mit und beschleunigt den Anwachsprozess. Nach dem Festtreten der Erde wird rund um die Baumscheibe ein Gießring gezogen und eine Schicht Rindenmulch aufgetragen.

 

Als Dauerbepflanzung im Kübel werden frostsichere Gefäße mit ausreichend Abzugslöchern benötigt. Je nach Ausgangsgröße sollten sie mindestens ein Volumen von 50 Litern besitzen. Als Substrat verwendet man hochwertige Gehölzerde oder ein Gemisch aus Kompost, Gartenerde und Sand zu gleichen Teilen. Pflanzen im Topf können sich nicht im Erdreich verankern. Umso wichtiger ist ein windgeschützter Standort bei einer belaubten Krone. Wirft ein Sturm die Kugelakazie um, sind Astbrüche und möglicherweise ein kaputter Kübel die Folge.

 

Wie wird die Kugelakazie richtig gepflegt? 

Die Kugelakazie ist nicht nur außerordentlich dekorativ, sondern begeistert durch ihren geringen Pflegeanspruch. Ausgepflanzt im Garten übersteht sie Trockenphasen problemlos. Etwas Wasser schadet in Hitzeperioden keinesfalls. Klassische Düngungen sind nicht notwendig. In jungen Jahren fördern Kompostgaben die Pflanzenentwicklung. 

 

Wann wird die Kugelakazie geschnitten? 

Beim Schnitt verfährt man ähnlich wie bei der Harlekinweide. Die Vorjahrestriebe der schnittverträglichen Kugelrobinie werden bereits im Januar oder Februar bis zum Ansatz auf wenige Zentimeter zurückgeschnitten. Ohne Schnittmaßnahmen verwächst die sonst typisch rundliche Kronenform. Trotz des regelmäßigen Schnittes wird die Krone zunehmend größer. Wenn nach einigen Jahren die Wuchsform zu auslandend wird, werden alle Äste und Zweige weit bis ins alte Holz in Stammnähe zurückgeschnitten. 

 

Wie wird die Kugelakazie bei Krankheit und Schädlingsbefall gepflegt? 

Typische Krankheiten oder starken Schädlingsbefall kennt die Kugelakazie nicht. Blattläuse können auftreten, das aber nur in Einzelfällen. Wenn die Robinie kümmert, handelt es sich oftmals um eine falsche Standortwahl oder Pflegefehler. Staunässe und schwere verdichtete Böden setzen dem Gehölz zu. Auch kommt es vor, dass eine frische Frühjahrspflanzung der Kugelrobinie nicht mit anderen Gehölzen austreibt. Sie kann etwas länger brauchen und zeigt ihren Austrieb erst im Juni.

 

Wie überwintert die Kugelakazie am besten?

Überwintern muss man keine Kugelakazien. Sie sind völlig frosthart und halten selbst strenge Winter unbeschadet aus. Etwas Schutz können Kübelpflanzungen erhalten, wenn die Gefahr besteht, dass die Gefäße durchfrieren. Normalerweise reicht das Verrücken an eine geschützte schattierte Lage direkt am Haus aus. Eine größere Gefahr geht vom Wechsel zwischen sonnig warmen Wintertagen und strenger Kälte in der Nacht. Diese Schwankungen führen zu Frostrissen im Holz. 

 

Wie wird die Kugelakazie richtig gedüngt? 

Ihre bescheidenen Ansprüche machen die Kugelakazien so attraktiv. Düngungen sind normalerweise nicht notwendig. Nur auf trocknen Sandböden kann ein jährliches Mulchen mit Kompost und regelmäßigen Wassergaben das Wachstum begünstigen. Ansonsten sind nur in den Anfangsjahren leichte Düngungen mit Hornspänen oder einem Gehölzdünger zu empfehlen. 

 

Wie wird die Kugelakazie richtig vermehrt? 

Die Vermehrung von Kugelakazien ist nichts für den Hausgebrauch. Die normalerweise strauchförmig wachsende Robinen-Auslese wird von spezialisierten Baumschulen auf Hochstämme in unterschiedlichen Höhen veredelt. Eine Samenvermehrung ist durch fehlende Blüten- und Samenbildung nicht möglich, ebenso die Stecklings- oder Steckholzvermehrung.

 

Besonderheiten bei der Kugelakazie? 

Die Kugelakazie gehört zu den Robinien, deren Rinde giftige Eiweiße (Lectine) enthält. Ein Verzehr der Rinde kann zu Vergiftungserscheinungen führen. Bei Tieren sollen Todesfälle dokumentiert sein. 

 

Weitere Informationen

Auf der Suche nach einem kompakten Laubbaum mit Blickfanggarantie stolpert man zwangläufig über die Kugelakazie (Robinia pseudoacacia 'Umbraculifera'). Namentlich wird man in die Irre geführt, denn Kugelrobinie trifft die botanische Zugehörigkeit deutlich besser. Korrekterweise handelt es sich um keine echte Akazie (Acacia), sondern um eine knapp 200 Jahre alte Auslese der Gewöhnlichen Robinie (Robinia pseudoacacia). Man kennt die nordamerikanische Gehölzart auch unter den Bezeichnungen Falsche Akazie oder Scheinakazie, weil sie eine Ähnlichkeit zur Akazie aufweist.

Der Kleinbaum wird etwa nur 4 Meter hoch und entwickelt eine kugelige, dicht verzweigte Baumkrone. Mit dem Alter verändert sich die Kugelform zu einer leicht breiteren Schirmform. Außergewöhnlich für einen Laubbaum ist, dass die Kugelrobinie keine Blüten bildet. Insektenfreunde werden sich darüber wenig freuen. Als Ziergehölz begeistert sie mit ihrer Erscheinung. Die großen Pluspunkte dieser Auslese sind, dass sie im Vergleich zur reinen Art weder Dornen noch Ausläufer bildet. Das erleichtert erheblich die Pflege. Die dornigen Ausläufer der Gewöhnlichen Robinie und deren Beseitigung sind ansonsten eine regelrechte Qual. Normalerweise wächst die Kugelakazie strauchförmig zu einem Busch. Damit sie zu einem Baum wird, veredeln Baumschulen sie auf deinen Hochstamm.

Man verwendet die Kugelrobinie in kleineren Gärten als Hausbaum, als kompakten pflegeleichten Schattenspender oder in Reihenpflanzungen zum Imitieren einer Baumallee. Eindruck schindet sie auch gleichsam als Solitär in Einzelstellung, insbesondere wenn ihr Stamm von einer Baum- bzw. Rundbank als idyllische Sitzgelegenheit umgeben wird.

Gestalterisch lässt sich die Kugelrobinie vielfältig verwenden, ohne großen Platz zu beanspruchen. Selbst in einem kleinen Reihenhausgarten erscheint sie gut aufgehoben. Beliebt ist sie als dauerhafte und winterharte Kübelpflanze in Innenhöfen. 

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