Zurück

Säckelblume richtig schneiden und pflegen

Inhaltsverzeichnis

 

Wie wird die Säckelblume gepflanzt?

Ein sonniger, warmer Platz eignet sich am besten als Standort. Er sollte Schutz vor kalten Winden und genügend Raum bieten, damit sich die breite natürliche Wuchsform entwickeln kann. Bewährt haben sich exponierte Pflanzplätze vor Mauern. Säckelblumen, die im geschützten Kleinklima wachsen können, werden fast doppelt so groß wie freiwachsende Exemplare. Mit der Standortwahl sollte man sich einigermaßen sicher sein. Schon nach wenigen Jahren lassen sich Säckelblumen kaum noch umpflanzen.

Beim Boden eignet sich jeder normale Gartenboden mit ausreichend Durchlässigkeit oder ein tiefgründig sandiger Lehm. Statt einem hohen Humusgehalt bevorzugen Säckelblumen eher Mineralböden. Die Durchlässigkeit muss insbesondere im Winter gewährleistet sein. Stehende Nässe bringt das Gehölz um.

Säckelblumen sind etwas empfindlicher als andere Blütensträucher. Eine Pflanzung im Frühling ist ratsam, damit das Gehölz bis zum Winter Einwurzeln und Fußfassen kann. Bei einer Herbstpflanzung muss der junge Strauch zwangsläufig dick mit Reisig eingepackt werden.

Mindestens einen Meter Platz zum nächsthöheren Nachbarn muss man als Pflanzabstand einkalkulieren. Das Auftragen von Rindenmulch empfiehlt sich nur im Winter. Die Schicht schützt die oberen Seitenwurzeln vor Erfrierungen. Man räumt die Auflage im Frühjahr jedoch wieder weg, denn sie verhindert die rasche Bodenerwärmung.

Durch ihren kompakten Wuchs und ihre Wärmeliebe können die Blütensträucher dekorativ größere Kübel auf Sonnenterrassen oder Treppenaufgängen schmücken. Als Substrat verwendet man Kübelpflanzenerde, die durch Blähton oder andere Minerale eine durchlässige Struktur aufweisen. Eine Bodenauffrischung ist alle 5 bis 7 Jahre zu empfehlen. Die Kübelkultur ist zudem ratsam, wenn man noch keinen endgültigen oder passenden Standort für die Blütensträucher gefunden hat.

Ein Standortwechsel im Garten entpuppt sich nach einigen Jahren zu einer Herausforderung. Mit einem Umpflanzen kommen ältere Säckelblumen kaum zurecht. Man kann versuchen, bereits frühzeitig alle zwei Jahre die Pflanze mit einem Spaten zu umstechen. Die Hauptwurzeln werden im frühen Stadium regelmäßig durchtrennt. Es bilden sich ständig neue Feinwurzeln und formen sich zu einem Wurzelballen. Ohne dieses Umstechen wächst die Hauptwurzel tief in den Untergrund, was ein Umpflanzen sehr erschwert.

 

Wie pflegt man eine Säckelblume richtig?

Bei der Pflege von Säckelblumen hält man sich mit den Arbeiten zurück, die für andere Pflanzen lebensnotwendig sind. Gewässert werden nur frische Pflanzungen oder bei extremer Trockenheit. Zurückhaltung ist ebenso beim Düngen angebracht. Humus und Kompost wirken sich kontraproduktiv auf die Pflanzenentwicklung aus. Für einen leichten Wachstumsschub sorgen Hornspäne, aber bitte nur mäßig und im Frühling. Durch die leichte Frostempfindlichkeit muss das Holz bis zum einsetzenden Frost ausgehärtet sein, sonst drohen Frostschäden. Schutzbedürftig sind Säckelblumen im jungen Alter oder im Kübel. Kübelpflanzen überwintert man am besten im Kalthaus oder an gut geschützter Stelle mit dem üblichen Frostschutzmaßnahmen, eingeschlossen und insbesondere des Kübels. Friert der Wurzelballen durch, können Frostschäden die Folge sein. In offenen Lagen im Beet ist es sinnvoll, Kiefernnadeln in der Strauchmitte aufzuschütten. Die lockere Aufschüttung schützt die Strauchbasis vor Erfrierungen. Die Nadeln werden im Frühjahr wieder entfernt. Blieben sie liegen, würden sie zur Bodenversäuerung beitragen.

Wie wird die Säckelblume geschnitten?

Schnittmaßnahmen wirken sich unmittelbar auf die Blütenbildung der Säckelblumen aus. Die Sträucher blühen am jungen Holz, wie man es vom Schmetterlingsflieder (Buddleja) kennt. Die vergangenen Blütentriebe stutzt nach dem Winter und der Busch wird in eine gleichmäßige Form geschnitten. Während des Sommers putzen ambitionierte Gärtner regelmäßig verblühte Triebe aus und regen auf diese Weise die Bildung neuer Blütentreibe an.

Die Vermehrung von Säckelblumen gelingt am einfachsten durch Stecklinge. Im Frühsommer schneidet man die Spitzen blütenloser Triebe oder reißt kurze Seitentriebe vom Haupttrieb ab. Mit einem scharfen Messer wird etwa nach 5 bis 8 cm ein sauberer schräger Anschnitt direkt unter der letzten Blattachsel gesetzt. An dieser Stelle befindet sich meist der Übergang von jungem zum älteren Holz. Die Stecklinge werden in durchlässiges Vermehrungssubstrat gesteckt und leicht beschattet aufgestellt. Damit die Stecklinge keinen Verdunstungsstress erleiden, deckt man sie mit einer Folienhaube ab. Die Wurzelbildung setzt nach etwa einem Monat ein und die Stecklinge entwickeln sich bis zum Herbst zu Jungpflanzen. Für den ersten Winter im Freiland sind noch zu empfindlich. Sie verbringen die kalte Jahreszeit geschützt im Kalthaus.

Krankheiten und Schädlinge treten nur in Ausnahmefällen auf. Wenn Säckelblumen leiden, liegt die Ursache häufig in der falschen Standortwahl oder unsachgemäßer Pflege.

 

Welche Verwendung hat die Säckelblume?

Sonnenliebe, kompakter Wuchs und große Blühfreude machen Säckelblumen zu unverzichtbaren Blütengehölzen für Kübel und Gärten. In Gefäßen zieren sie Terrassen oder sonnige Sitzecken in Gärten. In Beeten und Rabatten eignen sie sich im Hintergrund oder als farbkräftige Leitpflanzen. Zwischen anderen Sträuchern kommen Säckelblumen im Vordergrund zur Geltung und wirkt phänomenal als Rosenbegleitpflanze für größere Strauch- und Kletterrosen. In milden Weinbauregionen lassen sich ganze Hanglagen und Terrassierungen mit Säckelblumen wirkungsvoll begrünen.

 

Welche Sorten gibt es?

In der Gartenkultur sind überwiegend Kultursorten statt der ursprünglichen Arten verbreitet.

  • 'Blue Fashion' – Säckelblume mit violettblauen Blüten und überhängendem Wuchs
  • 'Blue Mound' – Niederliegender immergrüner Strauch mit dunkelblauen Blüten und mäßiger Frosthärte
  • 'Glorie de Versailles' – Bekannteste Sorte der Säckelblume mit blauen Blütenständen
  • 'Marie Simon' – Frostharte Kultursorte mit rosa, locker verzweigten Blütenständen
  • 'Pearl Rose' – Buschige Säckelblume mit karminrosa Blütenständen
  • 'Victoria' – Immergrüne Säckelblumen-Züchtung mit intensivblauen Blüten und geringerer Frosthärte

 

Ist die Säckelblume giftig?

Über eine Giftigkeit wird in der wissenschaftlichen Literatur nichts aufgeführt.

 

Weitere Informationen

Die Säckelblumen (Ceanothus) sind in den letzten Jahren aus einem Nischendasein ins Blickfeld vieler Gartenliebhaber gerückt. Die laubabwerfenden oder immergrünen Sträucher haben ihre Heimat in Nord- und Mittelamerika. Die knapp 60 Arten wachsen von der Küste bis hoch in die Berge in Gebüschen, Waldformationen oder an Trockenhängen auf trockenen, kargen Böden. Reine Wildarten findet man kaum im Handel, dafür größtenteils Hybriden, beispielsweise aus der Amerikanischen Säckelblume (Ceanothus americanus) und der Mexikanischen Säckelblume (Ceanothus caeruleus). Bekannt ist diese Kreuzung seit längerer Zeit als Blaue Säckelblume (Ceanothus 'Gloire de Versailles'). Sie ist eine der wenigen, die bei uns ausreichend frosthart ist und die Winter aushält. In den letzten Jahren sind zahlreiche neue Züchtungen in den Markt vorgedrungen, die weitere Blautöne zeigen, aber auch rosa oder weiß blühen.

Säckelblumen gehören aus botanischer Sicht zu den Kreuzdorngewächsen (Rhamnaceae). Die Blaue Säckelblume entwickelt sich zu kompakten, laubabwerfenden Sträuchern, selten höher und breiter als 1,5 Meter. In kühlen Regionen bleiben die Blütengehölze deutlich kleiner. An den Trieben sitzen wechselständig angeordnet, dunkelgrüne, ovale Blätter mit einem gezähnten Rand. In milden Wintern kann das Laub am Strauch haften bleiben. Vom Hochsommer bis fast zum ersten Frost leuchten die Büsche blau in verschiedenen Nuancen. Die dekorativen Blüten sind in großen end- oder achselständigen Rispen vereint. Die Blütenfülle erfreut Mensch und Tier gleichermaßen. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge kommen pausenlos auf der Suche nach Nektar angeflogen.

In Gärten werden die kompakten Blütenbüsche immer beliebter. Sie nehmen wenig Raum ein und faszinieren durch eine außerordentlich lange Blütezeit. Wirkung erzielen sie hervorragend als kompakter Solitär, auch als höhere Hintergrundpflanze für Staudenbeete oder als Vordergrundpflanze für kleinere Strauchgruppen. Besondere Aufmerksamkeit wecken die Sträucher vor Mauern oder Hauswänden, vor denen sie sich optimal entwickeln und präsentieren können.

Deutschland TEST - Bester Online-Shop