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Geranien richtig pflegen, pflanzen und überwintern

Inhaltsverzeichnis

 

Wie werden Geranien richtig gepflanzt?

Packen Sie die Pflanzen aus der Transportverpackung aus und wässern Sie diese falls nötig, wenn die Erde trocken erscheint. Vor dem Einpflanzen ist der schwarze Kunststofftopf an den Pflanzen bitte zu entfernen.

Als Balkonpflanzen schmücken Geranien besonders oft Kästen auf der Fensterbank. Als Kasten kommt sowohl ein Gefäß aus Keramik oder Kunststoff in Frage. Es sollte ausreichend Wurzelraum und bestenfalls ein Wasserdepot am Gefäßgrund besitzen. Zu beachten ist, dass mit zunehmenden Wachstum das Gewicht steigt und der Balkonkasten so gesichert wird, dass er auch bei starken Winden nicht abstürzen kann. Die Pflanzung erfolgt in der Regel im Frühjahr, ab April oder in frostgefährdeten Regionen ab Mitte Mai. Sollte nach dem Bepflanzen nochmals Frostgefahr drohen, sind frostempfindlichen und vorgezogenen Geranien kurzzeitig reinzuholen oder sicher mit Vlies abzudecken. Als Substrat empfiehlt sich hochwertige Blumen- oder eine Spezialerde für Balkonpflanzen. In der Regel enthält sie eine initiale Grund- oder Depotdüngung, sodass die erste Zeit die Nährstoffversorgung gesichert ist. Für überwinterte Geranien ist das Umtopfen ratsam, denn die Substrate verrotten und verändern damit die Bodeneigenschaften. Beim Umtopfen werden die Pflanzen aus dem Topf herausgenommen und die alte Erde so weit entfernt, dass der Großteil der Wurzeln freihängt. Die Pflanze wird anschließend mit frischer Geranien-Erde ins gereinigte Gefäß erneut eingesetzt. Je nach Pflanzengröße sind Abstände von 25 bis 35 Zentimeter empfehlenswert. Hängende Geranien, häufig auch als Efeublättrige Pelargonien bezeichnet, werden an die vordere Außenseite gepflanzt. Mit dem Wachstum ranken sich die Blütentriebe über die Kante, wodurch der typisch hängende Wuchs zur Geltung kommt. Stehende Geranien (z.B. Zonale) sind besser im Hintergrund bzw. zur Balkon-Innenseite aufgehoben. Kleinere Sorten (z.B. Crispum-Hybriden) können abhängig von der Größe ihrer Nachbarn wahlweise vorn oder hinten eingesetzt werden. Wenn andere Balkonpflanzen den Blumenkasten bereichern und ergänzen sollen, muss entsprechend Platz eingeplant werden. Stellt sich später heraus, dass ein Nachbar besonders stark wächst und den anderen zu überwuchern droht, kann mit der Schere und Schnittmaßnahmen eingegriffen werden.

 

Wie werden Geranien am besten gepflegt?

Die Pflege von Geranien ist für Balkongärtner überschaubar. Zu den häufigsten Arbeiten gehört das regelmäßige Gießen. Es hat sich bewährt, Pelargonien im Kasten, Topf oder anderen Gefäßen zu ziehen. Sie sind getrennt vom gewachsenen Boden und von Wassergaben abhängig. Je nach Temperatur, Sonne und Wind sollte täglich die Bodenfeuchtigkeit kontrolliert werden. Das Gießen wird idealerweise morgens oder abends vorgenommen. Sollte man feststellen, dass die Geranien tagsüber bei voller Sonneneinstrahlung Wassermangel erleiden, dürfen die Blätter keinesfalls überbraust werden. Es würde unweigerlich zu Blattschäden durch Verbrennungen (Lupeneffekt) kommen. In der Hauptwachstumszeit von Frühling bis in den Hochsommer kann den Balkongeranien mit dem Gießwasser wöchentlich ein Voll- oder Spezialdünger verabreicht werden. Die Nährstoffe versorgen die Pflanzen, fördern das Pflanzenwachstum sowie die dauerhafte Blütenbildung. Obwohl Geranien als Starkzehrer ausreichend Nährstoffe benötigen, sollte die angegebene Düngedosis nicht überschritten werden. In den Gefäßen und Kästen sind in der Regel auch andere Pflanzen, die hohe Düngergaben möglicherweise nicht so gut verkraften. Falls bei der Pflanzung bereits Depot- bzw. Langzeitdünger in das Bodensubstrat gemischt wurde, kann auf die regelmäßigen Nährstoffgaben verzichtet werden. Um eine lange und prächtige Geranienblüte über Monate zu erhalten, gehören auch regelmäßige Putzarbeiten und Rückschnitte zur laufenden Pflanzenpflege. Verblühte oder braune Pflanzenteile werden herausgeschnitten bzw. herausgebrochen und im Biomüll entsorgt. Werden sie nicht entfernt, geht der Zierwert verloren, die Blühfreude lässt nach und es bilden sich Infektionsquellen für Krankheiten und Schädlinge. Wird ein Befall von Schädlingen festgestellt, darf nicht gezögert werden, mit einem möglichst biologischen Pflanzenschutzmittel entgegenzuwirken. Welches Mittel das Richtige ist, hängt von dem jeweiligen Symptom bzw. Befall ab. Hierzu empfiehlt sich die Pflanzenschutzberatung im Fachhandel.

Wie werden Geranien überwintert?

Ihrer Herkunft geschuldet, sind Geranien in unseren Breiten nicht ausreichend frosthart und vertragen keine Minusgrade. Um die dekorativen Balkonpflanzen sicher über den Winter zu bringen, bedarf es einer Überwinterung im frostfreien Quartier. Sobald die Außentemperaturen dem Gefrierpunkt entgegengehen, werden die Pflanzen ins Winterquartier geholt. Wird die Frostgefahr ignoriert, kann es schlimmstenfalls zum Erfrieren der Geranienstöcke kommen. Die zumeist immergrünen Geranien behalten über den Winter ihre Blätter. Auch nach einem starken Rückschnitt im Herbst, bleibt Blattgrün an den Pflanzen erhalten. Dieser Rückschnitt kann bis zum alten Holz durchgeführt werden. Man muss jedoch beachten, dass nicht zu tief geschnitten wird. Zu starke Rückschnitte bewirken, dass Knospen verloren gehen und der Austrieb im Frühjahr geschwächt wird. Zu viel Blattgrün kann andererseits bei einer hohen Überwinterungstemperatur zu einem Krankheits- und Schädlingsbefall führen. Braune oder abgestorbene Pflanzenteile werden im Zuge des Rückschnittes entfernt. Zur Überwinterung empfiehlt sich ein heller, jedoch nicht sonderlich warmer Platz, beispielsweise im Treppenhaus, dem Kellerfenster oder der Fensterbank in der frostfreien Garage. Mehr als 10 Grad im Winterquartier sollten nicht überschritten werden. Im Winter ist keine große Pflege notwendig. Zu den regelmäßigen Pflegearbeiten im Winter gehört ein mäßiges bis schwaches Wässern. Durch den Rückschnitt des grünen Sprosses, sowie das geringe Lichtangebot können Geranien im Winter starke Wassergaben nicht verarbeiten. Fäulnis und Wurzelschäden sind die Folge und führen unweigerlich zum Pflanzentod. Es reicht aus, wenn der Boden fingerfeucht gehalten wird. Das Aufrauen der Bodenoberfläche sorgt für einen besseren Luftaustausch und verhindert Schimmelbildung auf dem Substrat. Auf Düngung ist im Winter zu verzichten, denn Nährstoffgaben regen das Pflanzenwachstum an. Bereits gegen Ende des Winters beginnt häufig zu früh der Austrieb. Weiche Sprosse sind anfällig für saugende Schaderreger, z.B. Läuse oder Weichhautmilben. Insofern die Geranien nicht an einen kühleren Platz umgestellt werden können, ist das weiche Blattgewebe einzukürzen. Sobald die Temperaturen es zulassen und keine Frostgefahr mehr droht, können die Geranienpflanzen ins Freie umgezogen werden. Es ist ratsam, ihnen einen vorerst schattierten Platz zu geben. Nach der dunklen Winterzeit sind sie die Sonne noch nicht gewöhnt und würden bei starker Einstrahlung unmittelbar einen Sonnenbrand bekommen. Mehr zum Thema Geranien überwintern.

 

Wie schneidet man Geranien zurück?

Schnittmaßnahmen gehören bei den Geranien zu den regelmäßigen Pflegearbeiten. Starkes Zurückschneiden ist lediglich im Herbst vor der Überwinterung notwendig. Damit wird vermieden, dass kranke oder abgestorbene Pflanzenteile mit ins Winterquartier genommen werden. Wie weit zurückgeschnitten wird, hängt von der Pflanze bzw. dem Verholzungsgrad ab. Dabei wird nur leicht ins alte Holz geschnitten, sodass nur wenige Blätter an der Geranie verbleiben. Generell wird der Spross so verschnitten, dass eine möglichst symmetrische Form erhalten bleibt. Wird mit dem Schneiden im Herbst gespart, kann im Frühling beim Austrieb nachgeschnitten werden.

 

Wie werden Geranien vermehrt und kombiniert?

Als Balkonpflanzen sind Geranien ein toller Blickfang. Mit ihren intensiven Farben und großen Blüten dominieren sie in der Balkonbepflanzung. Sie kommen jedoch noch besser zur Geltung, wenn sie mit anderen Balkonpflanzen kombiniert werden. So wirkt ein tiefes Rot von Geranienblüten zwischen den feinen, rein weißen Blüten des Zauberschnees (Euphorbia 'Diamond Frost') besonders gut. Ebenso haben sich als Nachbarn Zauberglöckchen (Callibrachoa), Petunien (Petunia), Schneeflockenblume (Chaenostoma) oder Verbenen (Verbena) bewährt.

Geranien lassen sich wie viele andere verholzende Stauden- oder Straucharten durch Triebstecklinge vermehren. Nachdem die Triebe im Frühsommer ausgereift sind und sich etwas fester anfühlen, können sie mit einer scharfen Schere oder einem Messer geschnitten werden. Das Werkzeug wird zuvor desinfiziert, um möglichst keimfrei zu sein. Jeder Steckling besteht aus bis zu 5 Blattachseln. Die unteren zwei bis drei Geranienblätter werden durch Herausbrechen oder Abschneiden entfernt. Unter der letzten Blattachsel wird ein schräger Anschnitt gesetzt. Danach steckt man die Geranien-Stecklinge ins feuchte Vermehrungssubstrat eines Topfes oder besser eines Mini-Gewächshauses. Während der Bewurzelungszeit besprüht man die Stecklinge regelmäßig mit Wasser. Auf das Gießen kann verzichtet werden, wenn das Substrat vor dem Stecken gut durchfeuchtet wurde. Starke Nässe im Boden führt zur Fäulnis an den Geranien. Sprühen reicht normalerweise vollkommen aus.

Mit Einsetzen des Triebwachstums und dem Bilden von neuen Blättern hat die Bewurzelung funktioniert. Spürt man einen leichten Widerstand, wenn man vorsichtig am Steckling zieht, sind die neuen Wurzeln dafür verantwortlich. Man entfernt die Abdeckung und kann die Stecklinge nach zwei bis vier Wochen vereinzeln. Man entnimmt sie vorsichtig aus dem Substrat, ohne ihre Wurzeln zu verletzen. Die Jungpflanzen setzt man einzeln in Töpfe um und kultiviert sie weiter. Mehr zum Thema Geranien vermehren.

 

Wie lange blühen Geranien?

Geranien sind für ihre Blühfreude bekannt. Unermüdlich blühen sie vom Frühling bis teilweise zum ersten Frost in den späten Herbst hinein. Die Blühfreude nimmt mit dem Voranschreiten des Jahres ab, jedoch lässt sich durch Rückschnitt, regelmäßiges Ausputzen und nochmalige Düngergaben die Blütenbildung anregen.

 

Weitere Informationen

Jedem Balkongärtner und Blumenliebhaber sind die beliebten Geranien ein Begriff. Ihre Blühfreude und ihr geringer Pflegeanspruch lassen sie auf vielen Balkonen erstrahlen und verwandeln jeden Fenstersims in ein Blütenmeer. Trotz ihrer bescheidenen Ansprüche, sind einige Pflegemaßnahmen unabdingbar. Richtiges Pflanzen, Düngen und Schneiden sorgen für eine lange üppige Blütenpracht. Botanisch gehören Geranien der Gattung Pelargonium an, die hauptsächlich im südlichen Afrika beheimatet ist. In Kultur sind die Zierpflanzen bereits seit langer Zeit. Rasch sprach sich ihr hoher Zierwert herum und sie wurden zu einem Hauptobjekt gärtnerischer Züchtungsarbeit. Heute gibt es unzählige Geranien-Sorten, die sich in Farbe, Form, Wuchs, Blattfärbung oder Duft unterscheiden. Grob gliedern sie sich in 6 Gruppen, die als Engel-Pelargonien, Efeu-Pelargonien, Edel-Pelargonien, Duft-Pelargonien, Unique-Pelargonien und Zonal-Pelargonien bezeichnet werden. Viele Geraniensorten sind dank der langjährigen Züchtungsarbeit sehr pflegeleicht und damit auch für Einsteiger des Balkongärtnerns gut geeignet. Kleine Handgriffe reichen oft schon aus, um Geranien einer langen und prächtigen Blüte zu verhelfen.

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