Heidelbeeren richtig pflanzen
Inhaltsverzeichnis
- Der ideale Standort
- Der optimale Pflanzzeitpunkt
- Die richtige Pflanztechnik
- Die besten Beetnachbarn
- Die richtige Pflege
- Weitere Informationen
1: Der passende Standort: Hier wächst die Blaubeere am besten
Heidelbeeren gehören zur Familie der Heidekrautgewächse, zu denen u.a. Rhododendren, Heiden und Lorbeerrosen zählen. Typisch für Pflanzen dieser Familie ist, dass sie kalkfreie Böden zum Wachsen benötigen. Die ursprünglichen Wildformen haben ihre Heimat auf Moorwiesen und in lichten Moorwäldern. Die Kulturformen können sich sowohl mit Sonnenstandorten als auch mit leicht schattierten Plätzen arrangieren. Je sonniger ein Standort ist, desto feuchter der Boden.
Die richtige Erde für Heidelbeeren
An die Erde haben Heidelbeeren besondere Ansprüche. Ihre Herkunft von Moorgebieten verlangt nach einem feuchten, wenig nährstoffreichen und kalkfreien Boden. Fette Gartenerde eignet sich für viele Pflanzen, aber nicht für Heidelbeeren. Ein normaler Gartenboden wird durch eine Mischung von sandigem Kompost, Nadel- und Moorbeeterde ersetzt. Ein tiefes Pflanzloch ist nicht notwendig, denn Heidelbeeren wurzeln breit und flach.
2. Die optimale Pflanzzeit: Wann werden Heidelbeeren gepflanzt??
Empfehlenswert als Zeitpunkt für eine Pflanzung ist der Frühling zwischen März und Mai. Mit dem Hauptwachstum können sich Heidebeeren am Standort gut etablieren. Die ausdauernden und winterharten Heidelbeeren blühen schon zu Anfang Mai und entwickeln ab Mitte / Ende Juli ihre ersten Früchte für die Ernte. Bei einer frischen Frühjahrspflanzung empfiehlt es sich, die Blüten wegzuschneiden. Der Flor zehrt Kraft, die zum Anwachsen der Sträucher besser aufgehoben ist.
Auch die Pflanzzeit im Herbst von September bis Oktober hat sich bewährt, wobei Winterschutz für frische Pflanzungen im nachfolgenden Winter empfehlenswert ist.
3. Die richtige Technik: Heidelbeeren richtig pflanzen
Vor dem Einpflanzen wird dem Heidelbeerbusch ein Pflanzschnitt verpasst, insofern er in der Baumschule noch nicht gestutzt wurde. Für den Schnitt werden die Triebe um etwa ein Drittel eingekürzt. Trockene Wurzelballen sind vor dem Pflanzen im Wasserbad einzuweichen.
Beim Pflanzloch wird ein weniger tiefes, dafür umso breiteres Pflanzloch ausgehoben. 70 bis 100 cm in der Breite und 30 bis 40 cm in der Tiefe sollten ausreichen. Gesetzt werden idealerweise zwei oder mehr unterschiedliche Heidelbeersorten. Ihre Varianz sorgt für eine bessere Befruchtung, längere Erntezeiträume und höhere Erträge. Der gelockerte Topfballen wird wenige Zentimeter erhöht ins Pflanzloch gesetzt und mit dem angemischten Spezialsubstrat aus Nadel-, Moorbeet oder Rhododendronerde aufgefüllt. Zwischen den Sträuchern ist ein Pflanzabstand von ca. einem dreiviertel Meter empfehlenswert. Um die Pflanze herum wird bis zum Topfballen Rindenmulch aufgetragen. Es schützt den Boden vor größerer Verdunstung und hält Wildwuchs fern. Bei Heidelbeerpflanzungen im Frühjahr hilft eine Handvoll Hornspäne beim Start und der weiteren Entwicklung der Heidelbeere.
Heidelbeeren im Topf pflanzen
Jeden Stadt- und Balkongärtner wird es freuen, dass sich kompakte und schwach wachsende Heidelbeersorten für die Kübel- und Topfkultur eignen. In den letzten Jahren sind zahlreiche winterharte Topfsorten von Beerensträuchern in Handel gekommen. Standort- und Bodenbedingungen sind denen im Garten gleich. Als Kulturgefäß wird ein 15 bis 20 Liter großer Kübel oder eine Wanne mit kalkfreier Spezialerde, z.B. Rhododendronerde, gefüllt. Zuvor wird geprüft, ob ausreichend Abzugslöcher vorhanden sind. Auch wenn Heidelbeeren im Moor ihren Ursprung haben, möchten sie ungern dauerhaft nasse Füße haben. Auf das Mulchen wird verzichtet, sodass der Topfballen mit der Bodenoberfläche abschließt.
4: Passende Begleitpflanzen: Was verträgt sich mit Heidelbeeren?
Eine gute Nachbarschaft ist mit Cranberries möglich. Heidelbeeren und Cranberries sind Geschwister und teilen die Standortansprüche. Heidelbeeren wachsen größer, wodurch die breitwachsenden Cranberrys eine gute Unterpflanzung darstellen.
Heidelbeeren nach der Pflanzung pflegen - So wachsen sie richtig
Nach dem Einpflanzen ist auf eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit zu achten. Beim Wässern ist es wichtig, dass nur kalkarmes oder Regenwasser verwendet wird. Kalkhaltiges Gießwasser setzt sich an den Wurzeln fest und sorgt für Kalkchlorosen. Gelbe Blätter deuten auf zu hohe pH-Werte hin und schwächen langfristig die Heidelbeere. Sinnvoll ist in diesen Fällen eine Bodenuntersuchung.
Das Wegschneiden der Blüten im Pflanzjahr verhindert zwar eine erste Ernte, aber die Heidelbeersträucher wachsen deutlich besser an. Jährliches Auftragen und Tauschen von Mulch hält den Boden feucht und unterdrückt lästige Beikräuter.
Weiter Informationen
Obst zum Naschen liegt seit Jahren voll im Trend und findet immer mehr Anhänger. Neben Erd- und Himbeeren werden auch die allseits bekannten Blau- bzw. Heidelbeeren immer populärer. Obwohl sie etwas anspruchsvoller an ihren Standort sind, lassen sie sich einfach im Garten oder auf dem Balkon anbauen. Die heutigen Kultur-Heidelbeeren stammen aus Kreuzungen mit Amerikanischen Blaubeeren (Vaccinum corymbosum) ab. Sie sind deutlich großfruchtiger als die heimischen Blaubeeren, die jeder vom Waldspaziergang kennt.
Heidebeeren sind sowohl lecker als auch gesund. Sie haben kaum Kalorien, dafür sind sie reich an Vitamin C, Kalium, Zink, Folsäure und Eisen. Pflanzenfarbstoffe, z.B. Polyphenole, unterstützen die die Zellerneuerung, sollen entzündungslindernd und immunstärkend wirken. Mit diesen positiven Eigenschaften sind sie deutlich mehr als nur ein Snack für zwischendurch.