Lavendel richtig vermehren – 3 Schritte zum Erfolg
Inhaltsverzeichnis
- Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Lavendel zu vermehren?
- Lavendel lässt sich sortenrein nur vegetativ, überwiegend durch halbausgereifte Stecklinge im späten Frühjahr vermehren.
- Wie wird Lavendel richtig vermehrt?
- Reine Arten des Lavendels können im Frühling ausgesät werden. Sorten werden für gewöhnlich durch Stecklinge vermehrt.
- Was sollte bei der Pflege während der Vermehrung beachtet werden?
- Lavendel ist nässeempfindlich, sodass bei der Bewurzelung der Grünstecklinge übermäßige Nässe vermieden werden sollte.
- Weitere Informationen
Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Lavendel zu vermehren?
Bei der Vermehrung des Lavendels gibt es zwei Möglichkeiten: Die generative Vermehrung durch Aussaat und die vegetative Vermehrung durch Kopf- bzw. Grünstecklinge. Aussäen lassen sich vorrangig die reinen Lavendelarten (z.B. Lavandula angustifolia) und einzelne Sorten. Die Aussaat wird ab März im geschützten Anbau vorgenommen. Bis zum Sommer gelingt die Anzucht zu kleinen Lavendel-Jungpflanzen. Bei der vegetativen Vermehrung wartet man das Hauptwachstum der Triebe ab. Es lässt zum späten Frühling nach, wodurch die Triebe ausreifen und an Festigkeit gewinnen. Stecklinge können solange geschnitten werden, bis die Blütenbildung beginnt.
Wie wird Lavendel richtig vermehrt?
Für die Aussaatvermehrung von Lavendel verwendet man möglichst frisches Saatgut aus dem Vorjahr. Überlagerter Samen verliert seine Fähigkeit zum Keimen und Sämlinge erscheinen nur unregelmäßig. Gesät wird ab März unter Glas in vorbereitete Aussaatschalen. Man verwendet gut durchlässige Aussaaterde und mischt ihr bei Bedarf zusätzlichen Sand bei. Stehende Nässe verträgt Lavendel generell nicht. Die erhöhte Substratdurchlässigkeit führt andererseits zu einem schnellen Austrocknen der Erde. Daher sind die Samen während der Keimung häufiger mit Wasser zu besprühen, um ein Austrocken des Lavendelsaatgutes zu verhindern. Das Aussaatgefäß wird an einen sonnigen oder hellen Standort gestellt. Sobald sich die Keimblätter vollständig entwickelt haben, werden die Lavendelsämlinge vereinzelt und können nach der letzten Frostgefahr ins Freie. Bis zum Sommer entwickeln sich stabile Jungpflanzen, die entweder in Töpfe gesetzt oder ins Beet ausgepflanzt werden.
Verbreiteter ist die Vermehrung des Lavendels durch Kopfstecklinge. Man verwendet sie, da es beim Lavendel viele Hybriden gibt, die sich durch Samen nicht sortenrein vermehren lassen. Um Stecklinge zu ernten, muss das Gewebe der Lavendeltriebe etwas gefestigt sein. Man schneidet nach dem Hauptwachstum zu Ende Mai oder im Juni ca. 5 cm lange Triebspitzen und entblättert sie im unteren Bereich. An den Stecklingen darf kein Blütenansatz erkennbar sein. Blütentriebe bewurzeln schlecht. Man steckt die geschnittenen Triebspitzen in ein Gefäß mit durchlässigem Vermehrungssubstrat. Nach dem Stecken befeuchtet man die Stecklinge, überzieht sie mit einer Folienhaube und stellt sie an einen hellen, aber nicht vollsonnigen Platz. In der gestauten Luft bewurzeln die Lavendelstecklinge binnen einiger Tage. Es lässt sich gut erkennen, wenn neues Triebwachstum einsetzt. Wichtig beim Vermehren des Lavendels ist, dass die Erde zwar feucht, aber nicht nass sein darf. Pilzinfektion und Fäulnis setzen der trockenheitsliebenden Immergrünen stark zu.
Erfahrene Gärtner vermehren alte und verholzte Lavendelstöcke auf die Art, dass sie die Büsche ausgegraben und vertieft wiedereinsetzen. Das „zu tiefe Einpflanzen“ hat beim Lavendel eine ähnliche Wirkung wie das Absenkern anderer Pflanzen.
Was sollte bei der Pflege während der Vermehrung beachtet werden?
Bei der Anzucht vermehrter Lavendelpflanzen ist darauf zu achten, dass sie ausreichend Licht und Feuchtigkeit erhalten. Letzteres in mäßiger Dosierung, denn zu viel Nässe sorgt für Fäulnis und Pilzkrankheiten an den Lavendeljungpflanzen. Generelle Aussagen über die Häufigkeit des Wässerns sind schwierig. Die Wassergaben sind abhängig vom Lichtangebot, der Temperatur, der Luftzirkulation und dem verwendeten Substrat. Am besten fühlt man mit dem Finger, ob sich die Erde noch feucht anfühlt oder befeuchtet werden muss.
Weitere Informationen
Lavendelduft ist verführerisch und einzigartig, genauso wie sein Blütenreichtum. Man schätzt den Halbstrauch in Blumenbeeten, auf Trockenmauern, in großen Kübeln auf Sonnen- und Dachterrassen. Besonders beliebt ist Lavendel als kompakte Heckenpflanze und als begleitender Nachbar zu Beet- und Strauchrosen. Seine filigranen Blütenstände heben die Rosenblüten hervor und entwickeln zusammen eine wundervolle Duftkomposition. Der sonnen- und wärmeverliebte Lavendel zählt in den Zeiten des Klimawandels zu den Gewinnern unter den Pflanzen. Er kommt gut mit Trockenheit zurecht und macht nur selten Probleme. Deshalb lohnt es sich für viele Gärtner, Lavendel zu vermehren.