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Narzissen richtig pflegen, schneiden und pflanzen

Inhaltsverzeichnis

 

Wie werden Narzissen richtig gepflanzt?

Narzissen pflanzt man im Herbst bis zum Frost, bevorzugt im September. Frühes Setzen hat den Vorteil, dass die Pflanzen einwurzeln können, den Winter und strenge Fröste besser überstehen. Als Standort kommt ein sonniger oder halbschattiger Platz in Frage. Gepflanzt wird in einen wasserdurchlässigen und mäßig fruchtbaren Boden. Als Pflanztiefe ist es ratsam, die Zwiebeln eineinhalbfach so tief einzusetzen, wie die Zwiebel hoch ist. Man geht dabei von einer Tiefe von etwa 10 bis 15 cm aus. Kleinere Zwiebeln, beispielsweise von botanischen Arten, werden weniger tief eingepflanzt. Bei der Pflanzung mehrerer Zwiebeln wird ein Abstand von 12 bis 15 cm berücksichtigt. Bei schweren Böden oder Topfsubstraten kann am Grund des Pflanzloches eine 1 bis 2 cm starke Drainageschicht aus Sand oder Kies eingefüllt werden. Sie sorgt für einen besseren Wasserabzug und verhindert Fäulnisschäden bei starker Feuchtigkeit. 

Wie werden Narzissen gepflegt?

Gewöhnliche Gartennarzissen sind pflegeleicht und weitestgehend anspruchslos. Während der Vegetationszeit sollte der Boden nicht austrocknen. Während der Ruhephase ist hingegen Trockenheit kein Problem, bei einigen Narzissenarten sogar gewünscht. Nach der Blüte werden verwelkte Blütenschäfte herausgeschnitten. Sie zerren nur unnötig und kosten die Pflanze Kraft. Das Laub bleibt stehen bis es abwelkt. Mit dem Mähen von Wiesen oder Rasen, in denen Narzissen wachsen, lässt man bis zum Einziehen stehen. Zu frühes Mähen setzt der Zwiebel zu.

Nachlassende Blühfreudigkeit zeigt sich mit zunehmendem Alter. Ein stickstoffarmer Kalidünger zur Vegetationszeit im Frühjahr wirkt dem entgegen. Zusätzlich fördert das Abnehmen und Vereinzeln der Tochterzwiebeln nach dem Einziehen die Blühleistung. Damit ist gleichzeitig die bewährte Vermehrung für Narzissen benannt. Eine Aussaat ist nur bei botanischen Wildarten möglich und sinnvoll. Bei der Aussaat ist Geduld gefragt, denn bis zur ersten Blüte können sieben Jahre vergehen.

Einen Winterschutz benötigen Narzissen nicht. Bis auf einzelne Ausnahmen sind fast alle Sorten in unseren Breiten ausreichend frosthart. Lediglich ungünstige Witterungsverhältnisse können Schäden verursachen. Milde Winter und strenge nachfolgende Spätfröste schädigen austreibende Narzissenzwiebeln derart, dass sie dauerhaft verschwinden.

Pflanzenschäden werden hauptsächlich von Schädlingen verursacht, allem voran der Narzissenfliege. Sie legt ihre Eier auf den Pflanzen ab. Die entstehenden Larven dringen in die Zwiebeln ein, hinterlassen starke Fraßschäden, der Fäulnis folgt. Mittels einer Warmwasserbehandlung kann eine Bekämpfung nach der Ernte versucht werden. Weitere Schädlinge, beispielsweise Wühlmäuse, sind nicht zu befürchten. Sie verzichten auf die giftigen Zwiebeln. Zu nasse oder ungünstige Standorte führen zu einer Zwiebelfäule, hervorgerufen durch Fusarium. Befallene Zwiebeln sind zu entfernen und gesunde an einen geeigneteren Standort umzupflanzen.

 

Welche Verwendung haben Narzissen?

Narzissen gehören durch ihre attraktiven und markanten Blüten zu den unverzichtbaren Frühlingsblühern. Botanische Wildarten findet man fast ausschließlich in der Natur oder in Gärten von Pflanzensammlern. Populärer sind die unzähligen Kultursorten, die es heute in zig-tausenden Formen gibt, in verschiedenen Klassen unterschieden werden und im Frühling blühen. Narzissen sind wundervolle Topfpflanzen für die Frühjahrsbepflanzung auf Balkon und Terrasse. Passende Nachbarn sind Ranunkeln, Tausenschön, Traubenhyazinthen oder Primeln. Nach dem Abwelken des Grüns können die Topfpflanzen ins Beet, den Gehölzrand oder in die Wiese zum Verwildern ausgepflanzt werden. Langstielige Blüten lassen sich hervorragend schneiden und als Schnittblume zur Vasenfüllung verwenden.

 

Sind Narzissen giftig?

Beim Schneiden ist Obacht geboten, denn der Pflanzensaft ist giftig und kann Hautreizungen hervorrufen und bestehende Allergien verschlimmern. Bei geschnittenen Narzissenblüten wird das Blumenwasser ebenfalls giftig. Der Verzehr von Pflanzenteilen, insbesondere den Zwiebeln, führt zu Vergiftungserscheinungen, Erbrechen, Würgen und Herzrhythmusstörungen.

Weitere Informationen

Wenn der Frühling beginnt und Ostern vor der Tür steht, läuten allerorts die Osterglocken. Sie sind nichts anderes als eine von vielen Bezeichnungen für Narzissen bzw. speziell die Wilde Osterglocke (Narcissus pseudonarcissus). Bereits zur Zeit der Griechen nannte man die geschätzten Pflanzen „narkissos“. Den bekannten, wie auch beliebten Zwiebelpflanzen begegnet man in den meisten Gärten. Ihr gärtnerischer Wert ist vergleichbar mit dem, der Tulpen. Seit sich die Pflanzenzüchtung ab dem 18 Jahrhundert den Narzissen annahm, sind aus den bekannten 70 Arten mehr als 20.000 Kultursorten entstanden.

Narzissen, botanisch Narcissus, haben ihr vorrangiges Verbreitungsgebiet rund um das Mittelmeer, weiter bis nach Vorderasien und Mitteleuropa. Bei uns kennt man die beliebte Osterglocke (Narcissus pseudonarcissus) von zahlreichen Naturstandorten. Sie ist in lichten Wäldern und Wiesen über ganz Europa verbreitet. Zahlreiche Naturarten sind oftmals bei Liebhabern bekannt und ihrerseits gesucht. Populärer sind die Narzissenzüchtungen, die aufgrund ihrer Vielfalt nach ihrer Artenabstammung in 12 Klassen unterteilt werden. Dazu gehören unter anderem Trompeten-Narzissen, Triandrus-Narzissen, Jonquilla-Narzissen oder Poeticus-Narzissen.

Gemein haben alle, dass ihr Spross einer Zwiebel entspringt. Sie ist rundlich, in der Spitze zulaufend und von einer dünnen Zwiebelhülle umgeben. Während der Wachstumsperiode entwickeln sich aus dem Zwiebelboden bis zu 40 cm lange Wurzeln, die in der Ruhezeit abgestoßen und abgebaut werden. Das Laub ist lineal bis riemenförmig. Es erscheint mit dem Blütenschaft grundständig aus dem Wurzelorgan. Die Blätter überdauern die Blüte um einige Woche bis sie verbräunen und die Pflanze in die Ruhephase wechselt. Je nach Art und Abstammung variiert die Wuchshöhe von 5 bis 60 cm. Unumstritten machen die Blüten den Zierwert aus. Je nach Abstammung und Klasse ist der Flor sehr verschieden. Farblich variieren sie von weiß, über typisch gelb bis zu orange. Alle Narzissen bilden einen radial-symmetrischen Kranz aus Kronblättern. Diesen nennt man Hauptkrone und ist tellerförmig aufgebaut. Die Nebenkrone ist eine Art Röhre, die trompeten-, schalen, becher- oder napfförmig erscheint. Bei manchen Züchtungen wirkt die Nebenkrone fast verkümmert. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal der einzelnen Klassen können die Anzahl der Blüten pro Stiel sein. Bei vielen Narzissen sind die Blüten einzeln am Stiel, bei Triandrus-, Jonquillen- oder Tazetten-Narzissen sitzen mehrere Blüten an einem Schaft. Die gewöhnlichen Gartennarzissen haben ihre Blütezeit von März bis in den Mai. Lediglich botanische Narzissen, damit sind Wildarten gemeint, haben teils Blütezeiten im späten Herbst oder Winter.

Narzissen gelten wie Primel, Stiefmütterchen, Tulpen oder Traubenhyazinthen als Klassiker der Frühlingsblüher. Häufig zieren sie als Topfpflanzen Frühlingsarrangements auf Balkon und Terrasse. Später lassen sie sich ins Beet auspflanzen. Die meisten Hybriden eignen sich zum Auswildern unter Gehölzen oder Sträuchern, ebenso in Hecken oder im Blumenbeet. Narzissen verwildern zudem prächtig auf naturbelassenen Wiesen. Kleine Formen bereichern wirkungsvoll Steingärten oder Trogbepflanzungen.

 

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