Funkien richtig pflanzen, schneiden und teilen
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Wie werden Funkien richtig gepflanzt?
Funkien sind bekannte Schattenpflanzen. Sie darauf zu reduzieren, wäre zu kurz gegriffen. Wenn der Boden entsprechend feucht ist, wachsen die Blattstauden auch in sonnigen Lagen. Bei der Sortenwahl ist darauf zu achten, dass Blätter mit wenig Chlorophyll (z.B. gelb- oder fast weißblättrige Sorten) keine Sonne vertragen und einen schattigen Platz wünschen. Grünlaubige Formen mit festem Blattwerk sind hingegen sonnenverträglicher.
Funkien lieben humose, feuchte Böden, jedoch ohne Staunässe. Der klassische Waldboden ist ideal. Auch jede normale bis lehmige Erde mit ausreichend Feuchtigkeit bietet alles, was zum Gedeihen notwendig ist. Funkien im Topf können ganzjährig in frostfreiem Boden eingepflanzt werden. Der Pflanzabstand richtet sich nach der Sorte. Kleinwüchsige oder kompakte Sorten erhalten einen Abstand von 20 bis 30 Zentimetern. Für große Funkien mit einer Wuchshöhe von fast einem Meter plant man mindestens einen Quadratmeter pro Pflanze ein. Hübsch wirken die größeren Sorten als Einzelpflanzung, die von flachwachsenden Bodendeckern umgeben werden. Hierzu eignet sich besonders das Japanische Berggras (Hakonechloa macra) mit seinen gelblaubigen Variationen. Weitere Pflanzempfehlungen sind Günsel (Ajuga), Haselwurz (Asarum), Elfenblumen (Epimedium) oder Duft-Veilchen (Viola). Die Stauden bilden lockere Bodendecken, die vom Austrieb der Funkien im Frühjahr gut durchbrochen werden.
Als Topfpflanze empfehlen sich hochwertige Keramikgefäße. Ihre Wertigkeit unterstreicht den Blattschmuck der Stauden. Die Topfgröße ist dem Wurzelballen bzw. der Pflanzengröße anzupassen. Zu große Töpfe sind unhandlich und lassen die Funkie ärmlich erscheinen. Mit zunehmender Pflanzengröße wächst auch die Topfgröße. Als Substrat verwendet man eine Mischung aus Gartenerde, (Laub-) Kompost und groben Sand. Alternativ lässt sich hochwertige Staudenerde für die Hosta-Kultur verwenden.
Wie pflanzt man Funkien um?
Irgendwann ist in jedem Garten ein Tapetenwechsel erforderlich und ein Umpflanzen notwendig. Umgepflanzt wird im zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb oder im Herbst nach dem Einziehen. Das Umsetzen älterer Hosta-Pflanzen kann sehr kräftezehrend sein. Sie haben in vielen Jahren stark zugelegt und große Horste gebildet. Zum Ausgraben benötigt man einen stabilen Spaten. Es ist dann sinnvoll, die großen Horste durch Teilung zu verjüngen.
In Töpfen ist ein Austausch des Substrates alle drei bis vier Jahre ratsam. Dann hat sich die Bodenstruktur so verändert, dass die Funkien keine optimalen Bedingungen mehr haben.
Wie pflegt man Funkien richtig?
Am richtigen Platz sind kaum Pflegearbeiten an den Funkien erforderlich. Zu achten ist auf gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit, insbesondere in heißen Trockenperioden. Das gilt ebenso bei Unterpflanzungen von Gehölzen. Sträucher und Bäume ziehen förmlich das Wasser aus dem Boden und entwickeln sich zur plötzlichen Konkurrenz. Gedüngt wird im Frühjahr mit verrottetem Kompost. Mit ihm wird die Oberfläche um die Funkie gemulcht und eingeharkt. Alternativ können Hornspäne oder Pflanzenjauchen verwendet werden.
Ein großes Problem stellen Schnecken dar. Schon im Austrieb, spätestens im Sommer nach ausgiebigen Regenfällen sind die Blätter mancher Funkien förmlich durchlöchert. Hierzu sei gesagt, dass einige Sorten geradezu Schnecken anziehen und andere Sorten gänzlich verschont bleiben. Das hängt einerseits am Zuckergehalt der Pflanze und andererseits an der Beschaffenheit des Blattgewebes. Funkien mit festem Laub werden seltener befallen. Wenn man sich für Funkien im Garten entscheidet, darf Schneckenbekämpfung kein Fremdwort bleiben. Ohne Bekämpfungsmaßnahmen erlangen die Blattstauden nie ihre Prächtigkeit und rufen den Frust des Gärtners hervor.
Weniger auffällig sind Schäden durch den Dickmaulrüssler im Wurzelbereich und Virosen.
Wie werden Funkien geschnitten?
Schnittmaßnahmen sind an Funkien nicht notwendig. Im späten Herbst sterben die Blätter ab. Sie dienen als Frostschutz und bieten für Kleintiere Möglichkeiten zum Unterschlupf. Bis zum Ende des Winters verrottet der Großteil, sodass die letzten Reste beim Frühjahrsputz vom Beet gefegt werden. Schnittmaßnahmen machen nur nach grobem Schneckenfraß einen Sinn. Die betroffenen Blätter können einige Zentimeter über dem Boden abgeschnitten werden. Schon bald zeigt sich ein neuer Austrieb. Die Zwischenzeit darf für die Schneckenbekämpfung verwendet werden. Abgewelkte Blüten stören die Optik und sind am Ansatz abzuschneiden.
Wie teilt man Funkien?
Funkien werden für ihre Langlebigkeit geschätzt. Erst mit zunehmendem Alter werden sie größer und imposanter. Sie zeigen ein langsames Wachstum, wodurch sie möglichst lang am Platz belassen werden. Erst wenn sich die Notwendigkeit eines Umpflanzens ergibt oder die Pflanzen zu groß geworden sind, werden die Horste im Frühjahr oder Herbst geteilt. Ohne Spaten oder scharfes Brotmesser kommt man nicht aus. Die Wurzelstöcke sind für ein Auseinanderbrechen mit den Händen oftmals zu mächtig. Die Horste werden in gleichgroße Teilstücke zerlegt und am neuen Standort eingepflanzt.
Wie überwintert man Funkien?
Funkien trotzen der kalten Jahreszeit mühelos. Einen Schutz benötigen sie nicht - es sei denn, der Austrieb zeigt grüne Spitzen und es drohen strenge Spätfröste. In diesem Falle lohnt eine kurzzeitige Abdeckung mit Vlies oder das Überstülpen mit einem größeren Keramiktopf. Funkien im Kübel überstehen auch ohne Schutz den Winter. Sie besitzen eine ausgeprägte Robustheit und Frosthärte. Ratsam ist ein Frostschutz nur, wenn strenge Fröste die Pflanzgefäße durchfrieren.
Welche Verwendung haben Funkien?
Längst sind Funkien in den Fokus vieler Pflanzensammler gerückt. Weltweit beschäftigen sich Spezialgärtnereien ausschließlich mit den faszinierenden Gartenpflanzen. Auch in Europa ist der Blattschmucktrend aus Übersee längst angekommen. Am richtigen Standort sind Funkien überaus pflegeleicht, langlebig und über den gesamten Sommer attraktiv. In asiatischen Gärten sind sie ein unverzichtbares Muss. Sie bereichern wirkungsvoll Gehölzränder und Schattenbeete. Hortensien und Azaleen sind sie willkommene Nachbarn. Bei einer Unterpflanzung von kleineren Sträuchern beleben sie mit ihrem bunten Laub das dunklere Unterholz. Sie bilden einen auffälligen Blattschmuck und unterdrücken gleichzeitig unerwünschten Wildwuchs. In Waldgärten trifft man sie als ansprechende Gemeinschaft mit Farnen.
Im Staudengarten oder in gemischten Rabatten sorgen Funkien für Struktur und heben Nachbarpflanzen optisch heraus. Pfingstrosen (Paeonia), Rittersporne (Delphinium) oder Prachtspieren (Astilbe) schätzen Funkien nebenan. Kleinere Formen finden ihren Platz im Steingarten auf der sonnenabgewandten Seite. In Kombination mit frühjahrsblühenden Blumenzwiebeln entsteht ein Schlagabtausch. Zuerst blühen die Zwiebeln und werden später durch den Austrieb und Überwuchs der Funkien während ihrer Ruhephase geschützt.
Besonders schön wirken Funkien in Keramikgefäßen. Dort sind sie einigermaßen sicher vor gefräßigen Schnecken und ihr dekoratives Laub hängt fast symmetrisch über den Topf. Funkien sind mehr als reiner Blattschmuck. Die langen Trauben mit den glocken- bis trichterförmigen Blüten eignen sich gleichermaßen zum Schnitt wie die Blätter. Als Schnittblume und Schnittgrün halten die Pflanzenteile über eine Woche in der Vase.
Welche Funkien Arten gibt es?
Bei den meisten Funkien handelt es sich um Kultursorten und Hybriden aus Kreuzungen. Zwar sind ein paar wenige Arten im Umlauf, jedoch beruhen die spektakulären und beliebten Blattfarben überwiegend der Züchtungsarbeit. Es gibt sehr kleinwüchsige Funkien von wenigen Zentimetern bis zu Riesen-Funkien, deren Blattgröße über einen halben Meter bemisst. Bei Liebhabern stehen Zwerg-Funkien hoch im Kurs.
Sind Funkien giftig?
Funkien sind nicht giftig, können aber bei empfindlichen Personen bei allzu intensivem Kontakt mit dem Pflanzensaft Reizungen hervorrufen.
Weitere Informationen
Wenn von Blattschmuck die Rede ist, führen Funkien das Feld an. Funkien, die auch als Herzblatt-Lilien bezeichnet werden, gehören zur wundervollen Gattung Hosta. Viele dieser sommergrünen Staudenpflanzen sind begehrte Liebhaberstücke. Die knapp 25 Arten sind überwiegend in Ostasien beheimatet. Sie bilden Gruppen oder Horste auf humusreichen Vulkanklippen, feuchten Flusshängen, alpinen Wiesen oder in kühlen Bergwäldern. Ihr unverkennbares Merkmal ist das einzigartige Blätterkleid. Es ist so reizvoll, dass aus den wenigen Arten viele tausend Hybriden und Kreuzungen mit außergewöhnlichsten Laubfärbungen und -zeichnungen gezüchtet wurden. Führend in der Funkienzüchtung sind nordamerikanische Spezialgärtnereien.
Funkien bilden Ausläufer oder Rhizome, die horstartig als dichte Büschel wachsen. Aus ihrem Wurzelstock treiben grundständige Blätter. Sie sind lanzettlich, ei- oder herzförmig. Die Blattfarbe variiert von Blau, über Grün, Gelb bis zu fast Cremeweiß. Oftmals sind die Blätter bereift und mit dekorativen Zeichnungen versehen, beispielsweise mit einem andersfarbigen Rand oder einer kontrastfarbenen Mitte. In Japan werden Funkien bereits seit Jahrhunderten als Zierpflanzen kultiviert. In den letzten Jahrzehnten haben die Blattstauden in Europa die Gärtnerherzen im Sturm erobert.