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Goji Beeren richtig pflanzen, schneiden und trocknen

Inhaltsverzeichnis

 

Wie werden Goji Beeren richtig gepflanzt?

Die Goji-Sträucher werden in der Regel als Pflanze im Topf angeboten. Die Pflanzung kann in der frostfreien Zeit vom zeitigen Frühjahr bis in den späten Herbst erfolgen. Auf Pflanzungen während sommerlicher Hitzeperioden sollte verzichtet werden.

Als Standort kommt jeder vollsonnige Platz in Frage. Locker leichte Sandböden gelten als ideal für die Goji-Kultur. Schwere, nasskalte Lehmböden können hingegen den Anbau des Bocksdorns erschweren. Es empfiehlt sich das Einmischen von Kies und Sand, um die Luftführung im Boden zu verbessern. Einen ähnlichen Effekt erzielt man, wenn der Pflanzplatz durch eine Art Minihochbeet erhöht wird. Für eine Erhöhung reichen bereits 20 bis 30 cm aus, um den Boden schneller zu erwärmen und überschüssige Nässe abzuleiten.

 

Wie werden Goji Beeren richtig gepflegt?

Auf leichten Böden sollte im Sommer auf eine ausreichende Wasserversorgung geachtet werden. Obwohl Goji gut mit Trockenheit umgehen kann, dürfen sie nicht abtrocknen. Eine gleichmäßige Bodenfeuchte sichert für gute Erträge. Auf kargen Böden kann im Frühjahr in die Baumscheibe verrotteter Gartenkompost eingeharkt oder als Mulch aufgetragen werden. Einerseits erhöht der Humus die Wasserspeicherfähigkeit und sichert die Nährstoffversorgung für ein gesundes Pflanzenwachstum. In regenreichen Sommern zeigt sich ein weißer Belag auf den Blättern, der sich als Mehltaubefall identifizieren lässt. Vorbeugend kann die Gojibeere ab dem Frühjahr regelmäßig mit siliziumhaltigen Pflanzenstärkungsmitteln, beispielsweise Schachtelhalmbrühe, behandelt werden.

Vermehren lässt sich die Gojibeere sowohl durch Aussaat der Samen im Herbst als auch durch Stecklinge im späten Frühjahr oder Steckhölzer im Winter.

 

Wie schneidet man Goji Beeren richtig?

Für eine dauerhaft gesunde Krone werden im späten Winter oder zeitigen Frühjahr tote, schiefe oder überkreuzende Zweige herausgeschnitten. Lange Triebe werden im Frühling gestutzt, um den Wuchs einzugrenzen. Als Nutzpflanze wird für einen frühen Fruchtansatz und bessere Erträge 2- bis 3-maliges Schneiden pro Jahr empfohlen.

 

Welche Wirkung haben Goji Beeren?

In der chinesischen Medizin haben sowohl die Früchte als auch die Wurzelrinde eine große Bedeutung. Bereits im 200 Jahre vor Chr. wurden erstmals Heileigenschaften der Früchte dokumentiert. Ein Absud aus den roten Früchten soll positiv auf Leber und Nieren wirken, sowie den Blutdruck- und den Cholesterinspiegel senken. Innerlich gilt die Gojibeere in der Naturmedizin als Mittel bei Bluthochdruck, Diabetes, Schwindel und klimakterischen Beschwerden. Den Früchten wird weiterhin eine unterstützende Wirkung beim Abnehmen nachgesagt. Die verarbeitete Wurzelrinde der Gojibeere soll antibakteriell, hustenlindernd, fieber- und blutdrucksenkend wirken.

 

Wie werden Goji Beeren getrocknet?

Um Gojibeeren für längere Zeit zu konservieren, bietet sich das Trocknen an. Die reifen Goji-Früchte werden im Herbst vom Strauch geerntet. Vor dem Trocknen werden sie gewaschen und abgetrocknet. Anschließend verteilt man die geernteten Gojibeeren einschichtig in Kisten mit Zeitungspapier oder Papiertüchern breit und locker. Zum Trocknen werden die Kisten an einem gut durchlüfteten schattierten Ort aufgestellt. Die Goji-Ernte wird regelmäßig gewendet, damit die Früchte optimal ihre Feuchtigkeit verlieren. Nach und nach nehmen die roten Früchte über Wochen die Form von Rosinen an.

Wem das natürliche Trocknen zu lange dauert, kann auf die energieintensive Trocknung mit dem Backofen zurückgreifen. 3 bis 5 Stunden im etwa 50° C vorgeheizten und leicht geöffneten Backofen reichen für die Trocknung der Gojibeeren aus. Energiesparender ist ein Dörrautomat, der die Trocknung je nach Temperatur und Gerät in 5 bis 10 Stunden schafft. 

Wie verarbeitet man Goji Beeren?

Die knallroten Gojibeeren können frisch, gekocht oder getrocknet verzehrt werden. Als Tagesration wird etwa eine Handvoll Früchte empfohlen. Sie sind eine gesunde und vitaminreiche Zugabe für Marmeladen, Müsli, Suppen, Süßspeisen oder Gebäck. Ebenso können die Blätter und Beeren für einen harmonisierenden Tee überbrüht werden.

Die frischen Beeren lassen sich wie andere Beerenfrüchte einfrosten. Nach dem Waschen und Abtropfen werden die Goji-Früchte in Gefriergefäße gefüllt und in den Froster gestellt.

 

Goji Beeren FAQ

Warum Goji Beeren nicht blühen?

Gojibeeren gedeihen an sonnigen Standorten auf leichten sandigen Böden problemlos und blühen willig. Wenn ihre Blüten ausbleiben, kann der Standort zu dunkel, der Boden zu nass und kalt sein. Spätfröste können Blütenknospen beschädigen, dass keine Blüten- und Fruchtbildung mehr möglich sind.

Sind Goji Beeren giftig?

Grundsätzlich ist der Verzehr von Gojibeeren unbedenklich, obwohl es immer wieder gegenläufige Meinungen gibt. Als Nachtschattengewächs enthalten einige Bocksdorn-Arten Alkaloide, die bei Überdosierung Nebenwirkungen hervorrufen können.

Wie schützt man Goji Beeren vor Krankheiten?

Goji-Sträucher sind sehr robust und kaum krankheitsanfällig. Wenn ihnen der Standort zusagt, entwickeln sie ein gutes Immunsystem. Lediglich im Sommer kann sich nach dem Wechsel von Trocken- auf Regenphase Mehltau bilden. Als Vitalisierung hilft die Verabreichung von Pflanzenstärkungsmittel im Frühjahr.

 

Weitere Informationen

Die Gojibeere hat in den letzten Jahren als Superfood für Furore gesorgt. Wahre Wunderkräfte werden der roten Frucht nachgesagt. Gojibeere ist die Bezeichnung für die Früchte des Gemeinen Bocksdorns (Lycium barbarum) und des Chinesischen Bocksdorns (Lycium chinense). Den sommergrünen Laubstrauch kennt man auch unter den Namen Teufelszwirn, Hexenzwirn oder Chinesische Wolfsbeere. Die Gattung des Bocksdorns enthält etwa 100 Arten laubabwerfender, immergrüner, teils stacheliger und häufig klimmender Straucharten. Sie lassen sich in vielen Regionen der gemäßigten und subtropischen Breiten finden. Bevorzugt wachsen sie auf trockenen Böden, häufig in Küstennähe.

In der Gartenkultur schätzt man Bocksdorn für seinen Wuchs, Blüten und die dekorativen Früchte. Frostharte Arten können in Rabatten, gemischten Hecken oder Böschungspflanzungen gute Dienste leisten. Heimisch ist der Bocksdorn in China. Durch seine Robustheit und gute Frosthärte hat sich der Strauch weltweit verbreitet. In Südeuropa wächst der Strauch mittlerweile so stark, dass er einheimische Pflanzen verdrängt und als invasiv bezeichnet wird.

Die Gojibeere (Lycium barbarum) ist hierzulande die verbreitetste Art. In seinem Wuchs ist der oftmals stachelige und laubabwerfende Strauch vielgestaltig. Meist aufrecht, breit bis bogig überhängend, selten klimmend und bis etwa 3,5 Meter hochwachsend. Die schmal länglich-lanzettlichen Blätter sind von mittelgrüner Farbe. Während der Blütezeit vom späten Frühling bis in den Sommer überziehen viele Gruppen von 1 bis 4 trichterförmigen Blüten. Sie besitzen eine flieder- bis purpurne, teilweise auch rosa Farbe. Ihr folgen ab dem Sommer korallenrote tropfenförmige Beeren, die als gesunde Frucht sowohl in der Küche als auch der Naturmedizin sehr geschätzt wird.

Die roten Gojibeeren sind reich an Inhaltsstoffen, beispielsweise Vitamine (C, B1, B2, B3), Mineralstoffe und Spurenelemente (Kalzium, Magnesium, Kalium, Eisen, Kupfer und Zink). Ihr Geschmack ist fruchtig süß und erinnert an eine Mischung aus Kirschen und Cranberrys. Sie lassen sich frisch genießen oder man trocknet sie wie Rosinen.

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