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Oregano richtig trocknen, ernten und schneiden

Inhaltsverzeichnis

 

Wie pflanzt man Oregano richtig an?

Oregano, unerheblich welche Art, bevorzugen vollsonnige warme Standorte. Die Böden sollten karg und nährstoffarm sein, sowie einen hervorragenden Wasserabzug bieten. Feuchte, humose Erde eignet sich nicht für die Oregano-Kultur. Frostharte Arten können als Topfpflanze von Frühjahr bis Herbst ausgepflanzt werden. Zu beachten ist, dass sie oftmals keine Nässe im Winter vertragen. Eine Pflanzung im Frühling ist daher meist sinnvoller, denn die Pflanzen haben mehr Zeit zum Fußfassen.

Gleiches gilt für Bepflanzungen von Kästen und Töpfen. Dem Substrat sollte unbedingt scharfer Sand oder Blähton hinzugefügt werden, um die Drainage zu verbessern. Topfkultursubstrate weisen einen hohen Humusgehalt auf und trocknen im Winter kaum ab. In Kästen wird Oregano nicht so hoch wie im Freiland. Die Pflanzen setzt man im Abstand von etwa 20 bis 30 cm. Kombiniert wird Oregano in Pflanzgefäßen nur mit Kräutern, die vergleichbare Ansprüche besitzen. Zu den trockenheitsliebenden Sonnenanbetern gehören Bohnenkraut, Lavendel, Olivenkraut, Rosmarin oder Thymian.

Im Garten versamt sich Oregano häufig. Die wilden Oregano-Pflanzen lassen sich an andere Stellen umpflanzen. Die gezielte Aussaat ist ebenso möglich, wenn im Vorjahr reife Samen abgenommen, trocken und kühl bis zum Frühjahr gelagert werden. Dieses Prinzip wird auch beim einjährigen Majoran angewendet, denn er lässt sich nur über Samen kultivieren. Da er keine Horste bildet, empfiehlt sich die Reihensaat direkt im Beet ab Anfang / Mitte Mai.

Wie pflegt man Oregano richtig?

Oregano ist wie viele andere Kräuter sehr anspruchslos und pflegeleicht. Gefällt es den Pflanzen im Garten, gedeihen sie von allein. Wässern muss man nur selten in extremen Trockenperioden. Düngungen sind auf normalen Böden nicht notwendig. Bei lockeren Sandböden können im Frühling etwas Kompost eingearbeitet oder Hornspäne verabreicht werden. Stark wachsende Horste werden durch Teilung alle paar Jahre verjüngt und verkleinert.

Bei der Topfkultur wird nur mäßig gewässert. Sammelt sich das Wasser an den Wurzeln zur Staunässe, hält der Oregano nicht lange durch. Es ist ratsam, die Erde im Kasten jedes Jahr zu erneuern.

 

Wie schneidet man Oregano richtig?

Die verblühten Sprosse werden nach dem Abblühen bis auf einzige Zentimeter über den Boden abgeschnitten. Nach der Blüte verlieren Oregano-Arten ihren Charme und sind anfällig für Pilzinfektionen. Daher werden die alten Pflanzenteile abgeschnitten. Die aromatischen Kräuter treiben neu und machen optisch wieder einen ansprechenden Eindruck. Oregano zieht über den Winter ein und treibt aus dem Wurzelstock aus. Die absterbenden Sprosse werden im Herbst bodennah abgeschnitten.

 

Ist Oregano winterhart?

Der Gewöhnliche Oregano ist frosthart und hält draußen den Winter gut aus. Nässe setzt jedoch allen Arten zu. Wenn der Boden nicht durchlässig genug ist, kann die Pflanze mit einer windgesicherten Glasscheibe vor Winternässe abgedeckt werden.

Für frostempfindliche Arten ist die sinnvollste Anbaumethode, dass sie die Wintermonate an einem hellen kühlen Platz verbringen. Das Wässern ist stark zu reduzieren, so dass die Topferde nur noch eine leichte Feuchtigkeit besitzt.  

 

Wie wird Oregano vermehrt?

Samen von Oregano werden im Frühling ausgesät. Ab April direkt ins Gartenbeet, davor in Aussaatgefäße in geschützter Kultur. Wilde Sämlinge können ausgegraben und an einen anderen Standort verpflanzt werden. Die Teilung größerer Oregano-Pflanzen ist im Frühjahr oder Herbst möglich. Basalstecklinge bewurzeln im Frühsommer vor Knospenbildung.

 

Welche Verwendung hat Oregano?

Der Oregano ist das Markenzeichen der mediterranen Küche. Unverzichtbar für Pizza, Pasta und Tomatenspeisen. Die aromatischen Blätter, zumeist in getrockneter Form, würzen Fleisch, Fisch, Salate, aber auch Soßen oder Suppen. Das Aroma wird gern mit Knoblauch, Chilis, Tomaten, Zwiebeln und Oliven kombiniert. Im Gegensatz zum Thymian können die Blätter mitgekocht werden, denn ihr Aroma verflüchtigt sich nicht. Oregano wird ebenfalls in der mexikanischen Küche geschätzt.  

Der Tee, sowohl aus Blättern und Blüten, ist sehr bekömmlich und aus medizinischer Sicht wertvoll. Seine Wirkungen sind antiseptisch, wärmend, krampflösend und verdauungsfördernd. Allergiker können bei intensivem Kontakt mit Oregano Hautreizungen erleiden.

 

Wie erntet man Oregano?

Die Ernte von Oregano ist vom späten Frühling bis in den Herbst möglich. Blätter und Blütentriebe werden abgeschnitten. Braune Pflanzenteile werden im Zuge der Ernte entfernt. Die Ernte ersetzt in gewisser Weise regelmäßige Schnittmaßnahmen. Die Verwendung erfolgt frisch oder getrocknet.

 

Wie trocknet man Oregano?

Längere Triebe, mit oder ohne Blüte, werden einige Zentimeter über dem Boden abgeschnitten. Sie werden durchgeputzt und zu kleinen Bündeln von etwa 10 Stielen zusammengebunden. Kopfüber trocknen sie etwa 4 Wochen an einen luftigen schattierten Ort kopfüber. Wenn mehr Platz vorhanden ist, kann die Trocknung in Siebkisten erfolgen.

 

Wie friert man Oregano ein?

Oregano wird am häufigsten getrocknet, seltener frisch verwendet. Einfrieren ist grundsätzlich möglich, aber eher unüblich. Für Suppen kann Oregano als portionierte Gewürzmischung mit anderen Kräutern zusammengestellt und eingefroren werden.

 

Weitere Informationen

Kaum ein Kraut verkörpert das Aroma des Südens wie der Oregano. Das würzige Kraut findet man in jedem Kräutergarten bzw. jeder guten Küche. Oregano ist die bekannteste Bezeichnung für die Gattung der Doste (Origanum). Sie umfasst ca. 20 Arten rhizom- und horstbildender Stauden, laubabwerfender oder immergrüner Halbsträucher. Ihre natürlichen Lebensräume sind offene und Gebirgslagen vom Mittelmeer bis nach Südwestasien. An ihren aufrechten Sprossen sind rundliche bis eiförmige Blätter gegenständig angeordnet. Auffallend ist der intensive Duft des Laubes, wofür Oregano bekannt und beliebt ist. Seine Beliebtheit ist nicht nur bei uns Menschen ausgeprägt, sondern gleichermaßen bei Insekten. Wie ein Magnet ziehen die Blüten Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Sie erscheinen in Ähren, als Rispe oder Schirmrispe. Die beständige Blütezeit sorgt für langanhaltende und immer wiederkehrende Besuche.

Oregano verbindet man in aller Regel mit Kräutergärten. Das trifft für die aromatischen Arten zu, denn sie finden als Gewürzkraut in der Küche ihre Verwendung. Niedrige Arten eignen sich als Bodendecker im Stein- oder Ziergarten, höhere Blumendoste sind hervorragende Blütenpflanzen für Staudenbeete und Kiesgärten. Frost- oder nässeempfindliche Oregano-Arten werden in Töpfen oder Kübeln kultiviert. Ebenso die Doste mit gebogenem oder überhängendem Wuchs.

Oregano ist seit der Antike als Gewürz bekannt. Bei den Bezeichnungen kommt es immer wieder zu Missverständnissen. Beispielsweise wird Oregano häufig mit Majoran gleichgesetzt oder mit Thymian verglichen. Majoran (Origanum majorana), eine einjährige Dost-Art ist mit Oregano eng verwandt und wird auch ähnlich verwendet. Doch es gibt Unterschiede in Pflanzenmerkmalen und vor allem beim Aroma. Die Brücke zu Thymian ist der Inhaltsstoff Thymol, der in beiden entfernt verwandten Pflanzen enthalten ist. Als Oregano wird die botanische Art Origanum vulgare bezeichnet und korrekterweise Dost heißt. Sie ist ein, aber nicht der einzige Bestandteil des Trockengewürzes, was allgemein und handelsüblich als Oregano bezeichnet wird. In Oregano-Trockenmischungen werden u.a. noch weitere Doste eingemischt.

In Gärten werden unterschiedliche Dost-Arten kultiviert:

  • Diptam-Dost (Origanum dictamnus) – pelzige und extrem nässeempfindliche Art mit langer Tradition als Teepflanze (Dictamos oder Diktamo-Tee)
  • Blumen-Dost (Origanum laevigatum) – blütenreiche Art mit vielen Sorten für Staudenbeete und Blumenrabatten
  • Syrischer Ysop, Arabischer Majoran (Origanum syriacum) – Orientalische Spezialität und Bestandteil in nordafrikanisch-arabischen Gewürzmischungen (Zatar)
  • Majoran (Origanum majorana) – bekanntes und einjähriges Gewürz für Kartoffel- und Wurstspeisen mit markanten weißen Knotenblüten
  • Dost, Oregano (Origanum vulgare) – bekannte Form mit rosa Blüten, gutem Blattaroma und hohem Zierwert
  • Griechischer Oregano (Origanum vulgare ssp. hirtum) – Unterart des Gewöhnlichen Dostes mit weißen Blüten und stärkstem Aroma

Oregano bzw. Doste erfreuen sich in den letzten Jahren enormer Beliebtheit. Die Kräuter sind mit ihren duftenden Blüten extrem bienen- und insektenfreundlich. Im Kasten auf dem Balkon bieten sie sogar den kleinen Tierchen in der Stadt über Wochen ausreichend Nahrung.

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